Dass Kinder bis um den den 3. Geburtstag den Schnuller nicht mehr nutzen sollten hatte ich schon oftmals gelesen oder gehört. Und von Anfang an ist für mich eine Sache immer klar gewesen : An einem Schnullerbaum würde der Schnuller unserer Tochter nicht landen. Diese Bäume fand ich schon blöd als wir noch kein Kind hatten, und ich finde sie nach wie vor nicht schön und nicht geeignet um Kindern die Entwöhnung zu erleichtern. Auch die Sache mit der Schnullerfee klang für mich eher nach einer Möglichkeit für ältere Kindern, denn wie sollte ich einem 3 Jährigen Kind etwas so abstraktes wie eine Fee näher bringen?
Ganz gut gefiel mir eigentlich die Kombination aus Bilderbuch und entsprechender Geschichte zu dem Thema. Und so war für mich eigentlich klar, sollte dieses Thema bei uns aufkommen, der Gang in den Buchladen anstehen würde. Doch es sollte dann schließlich ganz anders kommen.
Hier unser Erfahrungsbericht:
Anfang des Jahres mussten wir mit unserer Tochter ( damals 2 1/2) zum Zahnarzt. Eigentlich wollten wir nur eine Verfärbung an einem durch einen vorangegangenen Unfall leicht lädierten Schneidezahn abklären. Die Zahnärztin sah bei der Untersuchung dann aber auch , dass sich der Kiefer unserer Tochter bereits leicht verschob und riet uns mit der Schnullerentwöhnung nicht mehr allzu lange zu warten. Ich musste als Kind selber eine Zahnspange tragen und wollte meiner Tochter dieses Erlebnis gerne ersparen.
Noch am gleichen Vormittags sprach ich mit Bella über das Thema. Ich erklärte, dass wir versuchen müssten bald ohne Schnuller auszukommen, da die Zahnärztin gesagt hätte, dass wenn der Schnuller weiter genommen wird sie an den Zähnen „Aua „ bekommt. Zum Mittagsschlaf wollte sie zunächst auf den Schnuller verzichten, legte ihn an die Seite um ihn sich anschließend dann doch noch zu nehmen. Sie schlief mit dem geliebten Schnuller ein – ein letztes Mal , was ich zu dem Zeitpunkt jedoch nicht ahnen konnte.
Abends vorm schlafen gehen sprach ich noch einmal mit unserer Tochter über den Schnuller und die unseren Besuch beim Zahnarzt. Ich fragte sie , ob sie den Schnuller in den Müll schmeißen wolle Als Ersatz könnte sie sich ja eines Ihrer Plüschtiere zum kuscheln mit ins Bett nehmen. Auf ihr „Ja „ fragte ich dann noch einmal und erklärte ihr, dass der Müll am Folgetag von der Müllabfuhr abgeholt würde und er dann weg sei. Es gab keinerlei Einwände und sie warf den Schnuller tatsächlich in den Müll. Ich traute der ganzen Sache aber nicht so ganz. Sie schlief an dem Abend das erste Mal ohne Schnuller ein. Es gab kein weinen und sie brauchte lediglich eine halbe Stunde länger als sonst. Ich ging danach in die Küche , entsorgte die anderen Schnuller bis auf einen ( den ich vorsichtshalber in den Küchenschrank räumte) und war gespannt wie sich diese Schnullergeschichte entwickeln würde. Bella fragte in den darauffolgenden Tagen noch einige wenige Male nach Ihrem Schnuller. Ich erklärte ihr dann, dass dieser ja von der Müllabfuhr abgeholt wurde und sie nun ein „großes Mädchen „ sei. Nicht selten betonte sie in den folgenden Wochen und Monaten immer wenn sie andere Kinder mit Schnuller sah , dass sie ja nun ein großes Mädchen sei. Wer hätte gedacht, dass sich das ganze Thema so einfach entwickeln würde?
Welche Ansätze gibt es noch??
Die Unterstützung durch ein Bilderbuch ist sicherlich eine gute und oft genutzte Möglichkeit den Kindern den Abschied von Ihrem geliebten Begleiter zu erklären und zu erleichtern. Es gibt eine schöne und gute Auswahl an Bilderbüchern zu diesem Thema. Erst vor wenigen Tagen hatte ich „Florentina Schnullerfee“ hier vorgestellt. Andere Titel sind aber auch über euren Buchhändler des Vertrauens bestellbar. Warum also nicht mal wieder einen Besuch in der nahe liegenden Buchhandlung einplanen und so die Schnuller-Entwöhnung in Angriff nehmen?
Ganz Nett fand ich aber auch die Idee einer Freundin. Sie schlug Ihrem Sohn einen Tauschhandel vor. Wenn er den Schnuller abgeben würde, dann dürfte er sich eine entsprechende Belohnung aussuchen. Er kam nach dem besagten Tauschgeschäft zwar noch mehrmals auf den Schnuller zu sprechen, aber das ganze klappte auch bei ihr ziemlich reibungslos.
Ich denke bei diesem Thema gibt es kein Patentrezept, und jedes Elternteil muss für sich und seinen Sprößling eine individuelle Lösung finden. Bei uns war der entsprechende Zahnarztbesuch ein Segen, weil unsere Tochter so mitbekam, dass es aus gesundheitlicher Sicht nicht gut wäre den Schnuller weiter zu benutzen.
Wie ist es bei Euch gewesen?
Wie lief es bei Euch ab? Welche Dinge haben Eurem Kind den Abschied erleichtert? Gab es etwas , was so gar nicht funktioniert hat? Eure Erfahrungen zu dem Thema würden mich interessieren. Auch um anderen Eltern zu zeigen : Jedes Kind ist anders, und jedes Kind findet seinen Weg, ganz individuell zum für ihn richtigen Zeitpunkt.
Wenn Euch “Florentine Schnullerfee” gefällt, dann könnt ihr demnächst bei einem Gewinnspiel zu diesem Buch ein Exemplar davon gewinnen. Ihr könnt also gespannt sein.
Ein Kommentar zu „Die Sache mit dem Schnuller – und wie wir ihn los wurden“