Erscheinungsdatum: 20. Juli 2018
ISBN: 9783- 3423262033
Autor : Sybil Volks
Verlag: dtv
Format: Taschenbuch/15,90€
Seiten: 336
KLAPPENTEXT
Ausgerechnet zum großen Fest in Haus Tide – Inge Boysen wird 80, ihre Enkelin 18 – hat sich Komet »Fortune« über der Nordseeinsel angekündigt. Eine ungewöhnliche Festgesellschaft versammelt sich im alten Haus hinter dem Deich: Familie Boysen, geladene und ungeladene Gäste, Glücksritter, Spinner und Sternengucker. Die einen hoffen, »Fortune« verheiße Fülle und Freuden, andere sehen den Weltuntergang nahen, Inge stellt für alle Fälle Champagner kalt.
Das Himmelsereignis setzt eine Reise in Gang: Inge, ihre Kinder und Kindeskinder, Nachbarn, Postbote, Astronom und Vogelwartin – sie alle machen sich auf, ihr Glück zu suchen, zu finden und notfalls zu erfinden. Und Sohn Boy, der mit einer waghalsigen Wette das Elternhaus gerettet hat, muss erleben, wie schnell das Blatt sich wieder wendet – für ihn, Haus Tide und die ganze Familie.
MEINUNG
Nachdem ich bereits den Roman „Wintergäste“ von Sybil Volks gelesen hatte, stand für mich fest, dass ich unbedingt wissen muss, wie es mit der Familie und dem Haus Tide der rüstigen Inge Boysen weitergehen wird. Aber auch Leserinnen, denen der erste Familienroman nicht bekannt ist können mit dieser Fortsetzung beginnen. Auch in diesem Roman entfalten sich um die mehrere Generationen umfassende Familie Boysen eine Reihe spannender, teilweise komischer, teilweise auch ernster und trauriger Geschichten, wobei diese zwar nicht immer glaubwürdig erscheinen, aber dem Leser doch das ein oder andere Schmunzeln und Lächeln ins Gesicht zaubern – und darauf kommt es ja schließlich an, oder?
Die facettenreichen Figuren der Familie Boysen scheinen auf der Suche nach dem persönlichen Glück alles andere als ein glückliches Händchen zu haben. Auf Grund der Vielzahl an Familienmitgliedern fiel es mir während des Lesens manchmal schwer nicht den Überblick zu verlieren, wobei auch der kleine Überblick zu Beginn des Buches nicht immer Abhilfe schuf. Dennoch schaffte die Autorin auch diesmal wieder mein Herz mit Ihrem Schreibstil zu berühren. Witz, Charme und Wärme blieben dabei ebenso wenig auf der Strecke wie meine tiefe Sympathie für einige der dargestellten Figuren. Einige der Figuren hatten so sehr mit Ihren persönlichen Problemen und der eigenen Vergangenheit zu kämpfen, dass ich mit der Geschichte diesmal nicht so richtig warm geworden bin. Obwohl die Vielzahl und die Originalität der angesprochenen Probleme ( Alkoholsucht, Adoption, Scheidung, gleichgeschlechtliche Beziehung) natürlich ein gutes Fundament für das Hauptthema des Buches bildeten – denn wer , wenn nicht die Unzufriedenen unter uns neigen zur Suche nach dem Glück?- kam mir das Buch reichlich überladen vor.
Der herzerwärmende Erzählstil, sowie die Charakterstarken Figuren der Familie Boysen können leider nicht ganz darüber hinweg schauen lassen, dass ich mit der Geschichte diesmal nicht richtig warm wurde. Vielleicht lag es aber auch einfach nur daran, dass der Vorgängerroman bereits vor 3 Jahren erschienen ist. Wem „Wintergäste „gefiel, der muss auch dieses Buch gelesen haben. Allen anderen würde ich das Lesen beider Romane hintereinander empfehlen., damit sich die ganze Tragik, Komik und die Magie um das Haus Tide voll entfalten kann.
Mein Fazit
Ein warmherziger Familienroman, der trotz sympathischer und facettenreicher Figuren nicht auf ganzer Linie überzeugen konnte. Dennoch schafft die Autorin eine stimmungsvolle Atmosphäre , so dass man am Ende des Buches am liebsten seinen Koffer packen und dem Haus Tide einen Besuch abstatten möchte.
WERTUNG
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.