Irgendwann holt das Thema Kinderschuhe alle Eltern ein. Doch auch wenn man sich mit den ersten Schuhen den eigenen Nachwuchses auseinander gesetzt hat, gibt es immer wieder Unwägbarkeiten und Überraschungen. So erging es mir bei dem Thema „Gummistiefel“ und im nachhinein hätte ich das ein oder andere anders gemacht, einen anderen Kauf getätigt, oder ganz auf einen Schuh verzichtet. Nun nach fast einem Jahr im Bergischen Land und einem Kind von knapp 2 Jahren habe ich meine eigenen Erfahrungen gesammelt und möchte diese gerne weiter geben.
In den vergangenen Wochen und Monaten sind wir immer wieder an einem nahe gelegenen Bach spazieren und spielen gewesen, und so konnte ich die verschiedensten Modelle praktisch und mit den ein oder anderen Rückschlägen verbunden, testen.
Die ersten Paar Gummistiefel
Ich fuhr mit unserer Tochter zu Beginn des Jahres in ein örtliches Schuhgeschäft, weil ich mir bei dem ersten Paar Gummistiefel einfach sicher sein wollte . das hier die erwünschte beratung gänzlich fehlte erwähne ich nur ganz nebenbei. Auch ohne die Fachberatung war schnell klar, dass Bella offensichtlich meinen Hohen Spann geerbt hatte und keines der „normal langen“ Paar Gummistiefel passte. Auf Nachfrage verwies mich die Verkäuferin dann auf halbhohe Gummistiefel.
Hoher oder halbhoher Schaft?
Einen halbhohen Schaft kann ich wirklich nur in Ausnahmefällen wie unserem empfehlen. Wir mussten wie gesagt darauf zurück greifen, weil Bella in die hohen Gummistiefel erst gar nicht hinein kam. Im Praxistext zeigte sich jedoch bald ein gravierender Nachteil: Das Wasser lief in Strömen – nicht an dem Gummistiefel hinab, sondern hinein. Kinder in Bellas Alter lieben es durch Wasser zu waten, zu tollen und zu springen, und halbhohe Gummistiefel sind dafür leider gar nicht geeignet. So hatte ich also bei unseren Ausflügen an den Bach immer mindestens ein Paar Wechselsocken dabei. Notgedrungen ging es also auch so.
Elastischer Einsatz – Praktisch? Nein, völlig unbrauchbar!
Die Gummistiefel mit elastischen Einsatz an der Seite scheinen auf den ersten Blick praktisch, wird doch von den Firmen, die diese anbieten damit geworben, dass sie den Einstieg in die Gummistiefel erleichtern. Warum man dann als Hersteller allerdings schreibt „Komplett aus Gummi und daher wasserdicht“ entzieht sich meinem absoluten Unverständnis. Der elastische Gummieinsatz ist aus Textil gefertigt und führt bei den sowieso schon halbhohen Gummistiefel dazu, dass sie seitlich genau an diesem Einsatz wasserdurchlässig sind und somit absolut unbrauchbar. Dies hatte sich schon vor einiger Zeit bei meinen Gummistiefeln abgezeichnet. Der elastische Einsatz ist ein nettes , modisches Accessoire, aber führt dazu, dass die Gummistiefel nicht ihrem eigentlichen Gebrauch nach zu nutzen sind. Meine Empfehlung daher : Finger Weg!
Schlupf oder Tunnelzug
Hier geht meine Empfehlung eindeutig zur Tunnelzug-Variante. In die einfache Schlupfvariante kommen Kinder zwar mühelos selber hinein, im Praxistest zeigte sich hier aber schnell, dass nicht nur die Kinder schnell in die Stiefel kommen, sondern auch das Wasser. Bei der Tunnelzug-Variante hingegen lief kein Tropfen Wasser in den Schuh , und das nicht einmal als das Kind der Nase lang nach in den Bach fiel.
Gefütterte Varianten
Ich staunte nicht schlecht, als ich vor wenigen Tagen die Liste der Kita für die Herbst und Regenzeit in Händen hielt. Hier war von gefütterten Gummistiefeln die Rede und mir kam das erste Mal der Gedanke, dass es tatsächlich extra gefütterte Stiefel für die kalte Jahreszeit geben könnte. Gut das ich die Gummistiefel im letzten Angebot auch in der nächsten Größe gekauft hatte – ungefüttert natürlich. (Ob man auch einfach dicke Socken als Futterersatz nehmen kann?).
Unser Fazit – Der perfekte Stiefel für uns:
Hoher Schaft, ohne elastischen Einsatz und mit Gummizug am Abschluss. Und diese Variante muss nicht immer teuer sein. Für die Herbstzeit sind wir mir dem Modell von Tchibo für knapp 15 Euro sehr zufrieden . Der Schuh ist gefüttert , hat einen hohen Schaft und einen Tunnelzug und zudem wird eine extra Sohle zum Größenausgleich mitgeliefert. So passen die Schuhe also auch mit dickeren bzw. dünneren Socken.