Dies ist die Geschichte einer Sternenmama und Ihres Sternenkindes. Auf Wunsch erscheint er anonym. Ich danke dir von Herzen für deine Offenheit
Ich bin bereits 2-fache Mama einer 6-jährigen Tochter und eines 2-jährigen Sohnes gewesen, als ich unseren 3. positiven Test in den Händen halten durfte. Wir hatten im August 2021 geheiratet und es war unser Hochzeitsbaby.
Diese Schwangerschaft war allerdings anstrengender als meine beiden anderen. Von der 6. Woche bis zur 14. hatte ich fast täglich Blutungen, die wohl verursacht durch 2 Hämatome waren, aber unserem Krümel ging es gut. Beim Ultraschall war er immer viel in Bewegung, mehr als seine Geschwister. Ich hatte immer Angst ihn zu verlieren. Erst in der 16. SSW dachte ich, die Blutungen sind weg und wir haben das Schlimmste überstanden.
In der 17. SSW bestellten wir Abends noch was beim Griechen, das war am 17.11.21. Ich kann seit dem nichts Griechisches mehr sehen. In der Nacht vom 17.11. auf den 18.11. wachte ich auf weil mein Bett nass war. Ich wusste sofort es stimmt was nicht. Ich ging ins Krankenhaus mit der Angst es sei ein Blasensprung. Dort wurde ich untersucht und wieder nach Hause geschickt, es sei kein Blasensprung aber ich habe eine kleine Infektion und soll bei meiner Frauenärztin am nächsten Tag was verschreiben lassen. Ich bin erleichtert nach Hause gegangen und fragte mich immer wo dann die Flüssigkeit her kommen soll. Am nächsten Tag brachte ich meine Tochter zur Schule und fuhr mit meinem Sohn gleich zur Frauenärztin.
Da dann der Schock. Es war Fruchtwasser und nicht zu wenig. Ich wurde mit Blaulicht in die nächste Frauenklinik gefahren. Dort wurde ich über 2 Stunden liegen gelassen bis ich überhaupt mal untersucht wurde. Mir wurde gesagt es ist nun zu spät um etwas zu unternehmen und sie können mich nicht behandeln, da sie erst wissen wollen wie schnell sich meine Wehrte verschlechtern. Ich dachte immer nur, warum tut denn keiner was.

Abends um 18.00 am 18.11 wurde mir gesagt wenn ich jetzt nicht einleiten lasse, würden wir beide sterben und mein Sohn hat so oder so keine Change . Vermutlich würde er gar nicht mehr leben. Ich hatte ein so erdrückendes Gefühl von Schuld, warum mein Baby warum nicht nur ich, ich hätte mein Leben sofort für ihn gegeben. Nach längerem hin und her entschieden mein Mann und ich uns für die Einleitung, wofür mich bis heute die Schuldgefühle auffressen. Um 3.48 Nachts, kam unser kleiner Luca lebend zur Welt und starb wenige Minuten auf mir. Er hatte 19,5 cm und wog 161g. Ich habe Ihn bei mir behalten, bis ich ausgeschabt werden musste und hab ihn auch nach der OP wieder bekommen.
Da er eine Lebendgeburt war, wovon keiner ausgegangen ist, sagte man mir ich dürfe ihn doch nicht mitnehmen und ein Bestatter muss ihn abholen. Ich habe es nicht ertragen und habe mich gegen alle Regeln gestellt. Letztendlich bin ich mit meinem Sohn aus dem Krankenhaus gegangen und hab ihn selbst zum Bestatter gefahren. 1 Nacht durfte er bei mit bleiben was mir so viel geholfen hat. Er ist ein Teil von uns, er ist unser Sohn und er ist überall wo wir sind. Ich wünsche allen Sternenmamas unendlich viel Kraft…
Das hört sich ja furchtbar an, schon nur beim lesen, was du da erlebt hast! 🥺 Danke für deinen Mut dass hier zu schreiben und zu teilen. Bin durch Zufall drauf gestoßen und nun echt bewegt! Ich wünsche dir ganz viel Kraft ♥️ Luca gehts gut !! Das weiß ich !
Herzliche Grüße
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