Der 2. Sonntag im Dezember. Da ist es wieder dieses Datum. Und wieder ist es der 3. Advent. Genau wie vor 7 Jahren, als wir das erste mal eine Kerze anzündeten , kurz nach unserer 1. Fehlgeburt im Dezember 2014. Das „Worldwide Candle Lighting“, der weltweite Gedenktag für verstorbene Kinder ist seit 7 Jahren ein fester Bestandteil im Dezember für uns. Ein Licht geht um die Welt …

Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember stellen seit vielen Jahren Betroffene rund um die ganze Welt eine Kerze in ihr Fenster. Während die Kerzen in der einen Zeitzone erlöschen, werden sie in der nächsten Zeitzone entzündet, so dass eine Lichterwelle um die ganze Welt geht. Jedes Licht im Fenster steht für das Wissen, dass diese Kinder das Leben erhellt haben und nie vergessen werden. Das Licht steht auch für die Hoffnung, dass die Trauer das Leben der Angehörigen nicht für immer dunkel sein lässt. Das Licht schlägt Brücken von einem betroffenen Menschen zum anderen, von einer Familie zur anderen, von einem Haus zum anderen, von einer Stadt zur anderen, von einem Land zum anderen. Es verbindet Menschen mit ähnlichem Schicksal und vermittelt Solidarität.

Es erwärmt ein bisschen das kalt gewordene Leben und wird sich ausbreiten, wie es ein erster Sonnenstrahl am Morgen tut.
Um 19 Uhr stellen auch wir wieder eine Kerze ins Fenster, für unsere Kinder Sascha & Henry und all jene anderen Seelen, die viel zu früh gingen….
Als ich heute Morgen nach Fotos für diesen Beitrag suchte, fielen mir auch wieder die Fotos unseres zweiten Kindes in die Hände. Henry wurde in der 18. Schwangerschaftswoche geboren. Es war alles dran an ihm ,eben nur in Miniatur und wirklich zart. Als meine Tochter in die Küche kam folgte ich einer Intuition und fragte ob sie gerne Bilder Ihres Bruders sehen möchte. Ihrer kindlichen Neugier folgend sagte sie sofort „Ja“ und so zeigte ich ihr die Bilder unseres zweiten Sternenkindes, zusammen mit mir , mit Oma und mit Ihrer Tante. „Oh soooo klein“ waren Ihre freudigen Worte, die noch immer in meinen Ohren hallen. Sie nimmt den Tod mit einer Natürlichkeit hin, wie nur wenige Menschen es vermögen. Als sie nach Bildern Ihres anderen Bruders fragte, musste ich ihr leider sagen, dass es von ihm keine gibt ( Sascha verloren wir in der 10 . SSW und die Umstände waren alles andere als schön). Aus diesem Grund habe ich mich heute, 6 Jahre nach der Geburt von Henry entschlossen 1 Foto von diesem Tag zu veröffentlichen

In diesem kleinen Körbchen lag unser federleichter Henry. Zugedeckt mit einer Mullwindel und einem kleinen Mützchen auf dem Kopf.