Heute erzählt Britta uns die Geschichte von Ihrem kleinen Janno, der leider viel zu früh in der 19. Schwangerschaftswoche zur Welt kam:
Bereits lange bevor Janno sich den Platz in meinem Bauch und in unserem Herzen aussuchte bestand bei mir ein großer Kinderwunsch. Leider war mein Exmann unfruchtbar und auch 2 künstliche Befruchtungen führten nicht zum Erfolg. Es war immer auch die Vermutung da ,dass bei mir eine Eizellreifestörung bestand. Geglaubt habe ich all das allerdings nie so richtig weil ich einen sehr regelmäßigen Zyklus hatte . All das führte vermutlich auch dazu das die Ehe scheiterte. Soweit so gut …. ich lernte einen ganz tollen Mann kennen und wir verliebten uns ineinander …. wir waren uns schnell einig, dass wir irgendwann Kinder möchten .Allerdings waren wir uns auch einig, dass all das noch ein wenig Zeit hat und so verhüteten wir an den kritischen Tagen.
Im Februar 2018 bekam ich eine schlechte Nachricht nachdem ich zur jährlichen Kontrolle war. Ich hatte einen auffälligen Krebsabstich und es musste operiert werden. Nach 2 Wochen kam der Bescheid das leider nicht alles entfernt wurde und mir wurde dringend eine zweite Op angeraten. Davon distanzierte ich mich jedoch weil noch ein Kinderwunsch bestand. Und so kam der Frühling .Jannos Papa verbrachte ein Wochenende in Berlin bei Freunden .Die Wiedersehensfreude war so groß das wir doch glatt den Kalender außer acht gelassen haben. Im Nachhinein ist mir das aufgefallen, aber was soll schon passieren. Von einmal wird man wohl nicht schwanger . Zwei Wochen später wurde ich auf einmal mitten in der Nacht wach und ich war mir sicher schwanger zu sein.
Auf einem Sonntagmorgen Ende Juni fuhr ich also zur Notdienst Apotheke und besorgte einen Test. Ich führte den Test durch und war fast erleichtert als ich zunächst nur den Schatten , der durch das Gehäuse entstand, erkennen konnte. Also ging ich auf die Terrasse und musste erstmal eine Zigarette rauchen. Ein nochmaliger Blick führte dazu, dass ich die Zigarette sofort ausmachte und anfing zu weinen, denn es waren zwei deutliche Striche auf dem Test zu sehen . Ich war schwanger . Einfach so. Im Nu war ich bei meiner besten Freundin und war zunächst fest davon überzeugt ,dass der Test falsch ist oder ich eine Zyste oder ähnliches habe . Aber schwanger ?! Ich?! Als auch weitere Tests das Ergebnis bestätigten realisierte ich ganz langsam was vor sich ging . Mein größter Traum sollte sich tatsächlich erfüllen . Ich fuhr also zu Jannos Papa, der sich nach einem Festival -Wochenende noch in seiner Wohnung ausruhte . Zu allem Überfluss hatte er noch Freunde daheim . So stand er unter der Dusche und ich stand weinend auf der anderen Seite der Dusche . Er schaute mich völlig irritiert an und fragte was denn los sei. Ich weinte vor mich hin und sagte nur das ich schwanger sei. So nahm er mich in den Arm , küsste mich und freute sich riesig . Wir werden eine Familie mein Schatz . Er war so glücklich.
Die ersten Wochen waren sehr aufwühlend , ich hatte ständig das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt und dann sahen wir zum ersten Mal das Herzchen schlagen. Unser kleiner Schatz war topfit und wuchs kräftig. Es war immer alles bestens . Außer mein Abstrich. Zur weiteren Kontrolle sollte eine Biopsie vom Muttermund entnommen werden. Ein kleiner risikoarmer Eingriff. Natürlich ließen wir den dann manchen. Eine Woche später, am Montag , den 8.10.18 kam die erleichternde Nachricht, dass die Biopsie super sei und bis zur Entbindung nur kontrolliert werden muss. Ich war sehr erleichtert und freute mich auf eine weitere unbeschwerliche Schwangerschaft. Schließlich lief bis dahin, der 19. Schwangerschaftswoche alles super. Der angehende Papa und ich planten unseren Zusammenzug und wir freuten uns riesig auf unser gemeinsames Leben als Familie.
An dem Tag hatte ich ständig das Gefühl ich würde eine Blasenentzündung bekommen, dachte mir allerdings nichts dabei. Als ich nach einem schönen Tag wieder daheim war saß ich auf der Toilette und plötzlich spürte ich wie etwas in die Scheide rutschte. Ich fühlte die Fruchtblase. In dem Moment war ich geschockt, fing an zu weinen und zu schreien und rief sofort Jannos Papa an. Er verständigte den Krankenwagen und den Notarzt und rief mich sofort zurück. Auch er machte sich sofort auf den Weg zu mir. Ich legte mich auf die Couch, legte die Beine hoch und konnte mich kaum beruhigen. Ich wusste das all das kein gutes Zeichen war…. im Krankenhaus angekommen wurde zunächst versucht mit einem Wehenhemmer und absoluter Bettruhe noch etwas zu retten. Allerdings öffnete sich der Muttermund weiter. Meine Blutwerte wurde immer schlechter, so dass eine Infektion vermutet wurde. Da die Werte so schlecht waren wurde entschieden die Geburt nicht weiter aufzuhalten. Nach 3 Stunden Wehen mussten wir so viel zu früh unseren perfekten kleinen Sohn Janno in die Arme schließen. Es tat so unheimlich weh und doch war es so faszinierend. Wir waren so verliebt und unsern kleinen Sohn. Ich konnte ihn nicht in sein kleines Bettchen legen sondern musste ihn immer in den Armen halten
Die Nacht durften wir ihn bei uns behalten. Wir durften uns in aller Ruhe verabschieden. Dafür sind wir sehr dankbar. Dankbar für die tolle Betreuung und Begleitung. Dankbar für die Erfahrung diese Mutter- und Vatergefühle empfunden zu haben und doch einfach nur todtraurig das wir unseren Sohn nicht lebend in die Arme schließen und ihn aufwachsen sehen durften. Wir haben unserem kleinen Wunder den Namen Janno gegeben und ihn eine Woche später beerdigt. Seit dem vergeht kein Tag an dem wir nicht an ihn denken. Wie hoffe sehr das er uns ein Geschwisterchen auf die Erde schickt und immer auf uns acht gibt.