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Artikel 5 – Kristen Simmons

Der Auftakt zu einer zweiteiligen Dystopie.jpg

Erscheinungsdatum: 16.  April 2013
ISBN: 9783- 3492702867
Autor :  Kristen Simmons
Verlag: Ivi – Piper Verlag
Format: Broschur/16,99€
Seiten: 432


KLAPPENTEXT

Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Die Moralmiliz hat die Polizei ersetzt; wer gegen ihre strengen Statuten verstößt, dem stehen Haft, Prozess und weitaus Schlimmeres bevor. Die 17-jährige Ember hat deshalb ein Leben in Deckung gewählt – doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird plötzlich ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war. Und der Soldat, der ihre Mutter nun festnimmt, ist niemand anderes als Embers große Liebe, Chase. Ein Käfig aus Hass, Gewalt und fanatischer Moralvorstellungen schließt sich um Ember, die alles dafür tun muss, um sowohl ihre Mutter zu retten als auch den Mann, den sie liebt – und der ihr Feind geworden ist.

© Ivi – Piper Verlag


MEINUNG

Artikel 5 ist der erste Band einer Zweiteiligen Jugend-Dystopie. Der Klappentext klingt für die Zielgruppe nicht nur auf Grund der herrschenden düsteren Realität, sondern auch wegen der mit der Handlung verwobenen Liebesgeschichte interessant. Doch reicht das tatsächlich aus, um eine spannende Dystopie zu schreiben?

Nach dem sogenannten „großen Krieg“ werden die erlassenen Moralstatuten durch die brutal agierende Moralmiliz kontrolliert und geahndet. Die junge Ember findet sich trotz der von Ihr und Ihrer Mutter ergriffenen Schutzmaßnahmen schneller als gedacht im Fokus eben jener Miliz.

Die düstere Zukunftsvision, welche die Autorin hier beschreibt, erscheint erschreckend real und möglich. Politische Willkür ist zum Alltag der amerikanischen Bevölkerung geworden und hat ein System aus Angst, Misstrauen und Unsicherheit geschaffen. Im krassen Gegensatz dazu steht die Hauptfigur Ember, die eigentlich in der Blüte Ihrer Jugend stehen sollte und keine anderen Sorgen außer vielleicht die ein oder andere schlechte Note in der Schule, oder die ersten Schmetterlinge im Bauch haben sollte. Das sie nun in einem System aufwächst , welches Ihren jugendlichen Freiheitsdrang massiv einschränkt und Ihre rebellische Ader fördert, macht die Story für mich interessant und explosiv. Welcher Jugendliche möchte darauf verzichten mit seiner ersten großen Liebe Händchen haltend die Straße entlang zu gehen? Wer möchte sich die Ausgehzeiten durch eine Ausgangssperre diktieren lassen? Bücher sind ebenso verboten wie Kosmetik und einen Internetzugang gibt es längst nicht mehr. Dies sind nur einige Beispiele für die Auswirkungen der Moralstatuten. Für Ember ist die Situation jedoch besonders schlimm, da Ihre erste große Liebe auf die Seite der verhassten Gegner gewechselt ist. Als ausgerechnet er den Auftrag erhält Ihre Mutter zu verhaften ist das Gefühlschaos Embers für den Leser zum greifen nah. Ab diesem Punkt entwickelt sich eine spannende Dynamik in der Erzählung. Ember kommt in eine Besserungsanstalt und dem Leser stellt sich nicht nur die Frage ob ihr die Flucht gelingen wird, sondern auch ob sie Ihre Mutter finden und befreien kann. 

Durch Ihre Erfahrungen und dem stetigen Misstrauen , welches unter den Menschen herrscht, entwickelt sich Ember von einem ängstlichen , nahezu naiven Teenager zu einer mutigen und willensstarken Frau die am Ende des Buches kaum wieder zuerkennen ist. Mich persönlich sprechen solche entwicklungsstarken Charaktere total an.  Und auch die Beziehung zwischen Ember und Ihrer Jugendliebe Chase durchläuft eine enorme Entwicklung. Sie nimmt einen großen Raum in der Handlung ein, da Embers Gedanken immer wieder zu ihm und seinem unverständlichen Verhalten zurückkehren. Im Gegensatz zu vielen anderen Liebesgeschichten der Jugendliteratur zeichnet sich die Beziehung zwischen den beiden durch einen beachtlichen Tiefgang aus. Dies liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass beide Figuren durch die gesellschaftlichen Umstände dazu gezwungen sind schneller zu Erwachsenen heran zu wachsen als Ihnen lieb ist.

Der Schreibstil der Autorin ist klar und verständlich, ohne viel Schnickschnack. Somit kann sich die junge Zielgruppe meiner Meinung nach ganz auf die Story konzentrieren. Die Handlung wird aus Embers Sicht erzählt, so dass der Leser sich vor allem Ihr sehr verbunden fühlen dürfte. Man fiebert mit der jungen Frau bis zur letzten Seite mit. Schafft sie es Ihre Mutter zu finden? Gibt es eine Zukunft für die und Chase?

 

Mein Fazit

Eine Dystopie, die vor allem von der Liebesgeschichte der zwei Hauptcharaktere lebt, aber trotzdem eine nicht zu unterschätzende politische Spannung bereit hält. Dennoch ist der „dystopische“ Anteil relativ klein im Vergleich zu anderen Dystopien und könnte somit bei dem ein oder anderen Leser für eine Enttäuschung sorgen.

 


WERTUNG

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