Viele von Euch werden mit dem Begriff „Regenbogenbaby“ nichts oder nicht viel anfangen können. Denjenigen wiederum, den dieser Begriff etwas sagt, haben ein ähnliches Schicksal wie wir ,sie haben ein Kind verloren bevor sie schließlich Ihr größtes Glück in den Händen halten durften.
Ein Regenbogen entsteht nach einem stürmischen Unwetter oder einem Regenschauer genau in dem Moment in dem das schlechte Wetter in Gutes umschlägt. Auf den dunklen Regen folgt die strahlende Schönheit der Sonne und nicht selten entsteht ein magischer Moment. Für die Mütter, die nach dem Verlust Ihres ungeborenes Kindes endlich wieder schwanger sind und Ihr Folgewunder in den Armen halten dürfen, fühlt es sich genauso an : magisch.
Zwei Mal musste ich das Krankenhaus ohne Kind verlassen. Das erste Mal im Januar 2015, nachdem ich nach einem natürlichen Abgang unseres ersten Kindes in der 10. Schwangerschaftswoche einige Wochen später eine Gebärmutterentzündung bekam, welche einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt erforderte. Ich lag auf der Gynäkologischen Station und hörte Nachts das schreien der Neugeborenen Babys auf der angrenzenden Geburtsstation. Meine seelischen Schmerzen waren unvorstellbar und noch heute denke ich mit Tränen in den Augen an diesen Aufenthalt zurück. Im November 2015 brachte ich unser zweites Kind in der 18. Schwangerschaftswoche still zur Welt und verließ auch damals das Krankenhaus mit einem leeren Bauch und einem gebrochene Herzen. Hätte man mir damals gesagt , dass ich genau 307 Tage später unser Regenbogenbaby Isabella Gisele in den Armen halten, und mit Ihr 3 Tage später das Krankenhaus verlassen würde , ich hätte ihn für verrückt erklärt. So lange hatte ich auf diesen Moment gewartet, dass mir Tränen der Freude und Tränen der Erleichterung sowie des puren Glückes die Wangen hinab liefen .
Wir haben den schwersten Sturm unserer Lebens überlebt und halten dankbar unsere Tochter in den Armen. An die Stelle von Dunkelheit und Verzweiflung ist etwas helles und wahrhaft Schönes getreten: Unser Regenbogenbaby.