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Brief an Opa

Lieber Opa,

Nachts höre ich Mama manchmal leise weinen seitdem du nicht mehr da bist.
Sie weint um Dich , um uns und all unsere verpassten Momente, die wir nun nie erleben dürfen.
Nie werde ich mit dir in der kalten Jahreszeit Ski gefahren oder Schlitten. Wo du doch so ein begeisterter Wintersportler gewesen bist.

Nie einen Schneemann mit Dir bauen oder eine wilde Schneeballschlacht veranstalten.
Nie werde ich mit Dir und Oma im Sommer mit dem Wohnmobil reisen, nie in Eurem Garten spielen, wo du mich auf der Schaukel angeschubst hättest.
Nie wirst Du Dich als Weihnachtsmann verkleiden und meine Augen zum leuchten bringen wie bei Papa als er noch klein gewesen ist.
Nie werde ich Dir stolz ein gemaltes Bild von mir überreichen können.Nicht zu deinem Geburtstag oder zu Weihnachten.  

Nie werde ich das Wort Opa zu dir sagen können.
Wenn ich mir die Knie stoße wirst du nicht da sein um mir tröstend den Arm um die Schulter zu legen und zu sagen „Es wird alles gut Bella“.
Am Tag meiner Einschulung wirst Du nicht an meiner Seite sein , nicht stolz den Tag meiner Jugendweihe mit mir feiern oder meinen Schulabschluß mit mir begehen.
Ich spüre wie Mamas Herz ganz schwer wird wenn sie an all die Momente Ihrer Kindheit denkt, die sie sich auch für uns beide so sehr gewünscht hat.

Zu kurz war unsere gemeinsame Zeit. Nur Wenige Tage waren uns gegönnt in dem Jahr in dem ich das Licht der Welt erblickte. Tage an die ich mich nicht mehr erinnern werde wenn ich einmal groß bin.
Ich werde Fotos von dir sehen auf denen Du stets gelacht hast.
Mama und Papa werden von dir erzählen. Davon wie stolz du auf mich gewesen bist. Wie gerne du mich gehalten hättest bei unseren wenigen Begegnungen. Wie sehr sie gehofft hatten, dass meine Geburt dir die Kraft gibt ,all das was noch kommt zu überstehen. Sie werden von den Telefonanrufen erzählen, bei denen ich dein Herz zum lachen gebracht habe.
„Ihr macht das schon “ hast Du zu Mama gesagt und sie darin bestärkt eine gute Mama zu sein. Du hast dich gefreut für Mama und Papa, das sie mich endlich in den Armen halten durften. Immer wieder hat Oma erzählt wie glücklich Du gewesen bist und wie sehr du dich für unsere kleine Familie gefreut hast.
Sei nicht traurig, lieber Opa , dass ich mich nicht an dich erinnern werde. 

Wenn es für mich in ferner Zukunft einmal Zeit wird zu gehen, werde ich dein Lächeln von den vielen Fotos wiedererkennen , genauso wie dein stolzes Opaherz. Bis es eines Tages so weit ist, wirst Du, so sagen Mama und Papa, gut auf mich aufpassen von dort oben wo du nun bist. Du wirst mich bei jedem meiner Schritte begleiten und sehen wie ich heran wachse. Du wirst keinen meiner wichtigen Momente verpassen .

 Ruhe dich aus solange bis wir uns wieder sehen, du wirst die Kraft brauchen denn dann haben wir einiges nachzuholen
Adieu geliebter Opa,
deine Bella

7 Kommentare zu „Brief an Opa

  1. Liebe Mary,

    ich nehme Anteil an Eure Trauer und denke fest an euch.
    Es tut mir so leid Mary und weiß nicht was ich noch schreiben soll.
    Viel Kraft möchte ich Euch senden.
    Und Vergessen werden wir nie einen geliebten Menschen aus unseren Reihen.
    Ich vermisse meine Oma sehr. Und sehe sie noch immer wieder.
    Ihr werdet Eure Tochter viel schönes vom Opa erzählen können. So wie du es geschrieben hast.
    Ein sehr berührender Brief.

    Alles Liebe, ich bin bei euch

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