Schon lange vor der Geburt unserer Tochter stand für mich fest, dass ich gerne und so lange wie möglich stillen möchte. Von einer lieben Kollegin habe ich dann das Stillbuch von Hannah Lothrop geliehen bekommen, laut Stillberaterin im Krankenhaus ein echter Klassiker inzwischen. Die geliehene Ausgabe stammt aus den 80er Jahren, aber die letzte aktualisierte Ausgabe ist 2009 erschienen.
Natürlich muss man sagen, dass sich seit den 80er Jahren gerade auf dem Gebiet des stillens einiges geändert und gewandelt hat, dennoch war das Buch eine aufschlussreiche und gelungene Lektüre für mich. Zum einen werden natürliche Lösungen bei Stillproblemen aufgezeigt , zum anderen wird auf die wichtige emotionale Bindung zwischen Kind und Mutter eingegangen. Hannah Lothrop zeigt wie wichtig es ist ausgeglichen in die Stillbeziehung zu gehen, da sich der Stress ebenso auf das Neugeborene wie auf die Mutter auswirkt und so mitunter die ersten Stillprobleme auftreten .
Auch der wissenschaftliche Aspekt kommt nicht zu kurz, wird aber auch nicht zu trocken aufbereitet. Die detailierte Zusammensetzung der Muttermilch zeigt zum Beispiel wie wichtig das stillen für die Gesundheit des Nachwuchses ist, und wo die Vorteile gegenüber der Flaschennahrung liegen ( so hat man vehementen Stillgegnern gegenüber direkt ein paar Argumente, die man anbringen kann). Ich persönlich finde es für das eigene Verständnis wichtig, auch den wissenschaftlichen Hintergrund zu einem Thema zu kennen, um mich besser mit einem Thema und dessen Kontext vertraut zu machen.
Und auch wenn das Ende der Stillbeziehung gekommen ist hat Hannah Lothrop einige Tipps und Ratschläge, die Mutter und Kind in dieser ebenso wichtigen Phase unterstützen. Ein Ratgeber, der von Anfang bis Ende immer wieder einmal für eine gelegentliche Lektüre aus dem Bücherregal geholt wird.
Ich habe mich seit der Geburt viel mit dem Thema stillen auseinander gesetzt und kann sagen, dass viele Aspekte des Buches auch heute noch Ihre Gültigkeit besitzen. Dank des Buches bin ich nicht völlig unvorbereitet als Erstlingsmama in die Stillbeziehung mit unserer Tochter gegangen und konnte von den Erfahrungen vergangener Generationen profitieren.