ISBN: 978-3442480036
Autor : Ævar Örn Jósepsson
Verlag: btb Verlag
Format: TB/ 9,99€
Seiten: 448
Zielgruppe: Krimileser/ -innen / Leser skandinavischer Literatur
Kommissar Arni von der Polizei Reykjavík steht mit seinen Kollegen vor einem Rätsel: In einer Wohnung wird die vollständig skellettierte Leiche eines Mannes gefunden, der bereits seit über einem Jahr tot ist. Schnell stellt sich heraus ,dass der tote Mitglied einer religiösen Sekte war. Und genauso schnell kommt die Frage auf, wie ein Mann unbemerkt in einem Mehrfamilienhaus so lange Zeit in seiner Wohnung liegen konnte, ohne dass ihn jemand zu vermissen schien. Wieso hat ihn weder einer der Nachbarn, noch jemand aus der Sekte oder von der eigenen Familie vermisst!? Die Liste der Verdächtigen ist lang: Hat sein Nachbar , der ebenfalls wie der Tote dem Alkohol gut zusprach, ihn in einem Streit unter Saufkumpanen getötet? Und wie passt die geschiedene Ehefrau mit den gemeinsamen , bereits erwachsenen Kindern ins Bild? Auch der charismatische Anführer der religiösen Sekte verhält sich äußerst verdächtig. Als Arnis Kollegen dann auch noch einen regelmäßigen Zahlungseingang einer größeren Geldmenge auf dem Konto des Verstorbenen feststellen scheint die Verwirrung vollends komplett. Wird es der Polizei gelingen den Täter zu finden, und dem offenbar völlig vereinsamten Opfer wenigstens nach dem Tod noch einen kleinen Teil Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen? Oder wird der Fall als ungeklärt zu den Akten gelegt werden?
Mal wieder habe ich einen skandinavischen-Krimi für Euch gelesen. Mit seinem Roman „Wer ohne Sünde ist“ lässt der Autor den Leser in tiefste menschliche Abgründe blicken. Das Ermittler-Team von Kriminalkommissar Stefan dürfte nicht weniger geschockt gewesen sein als der Leser, über die Tatsache, dass ein Mann völlig unbemerkt von Nachbarn und Familie ein Jahr lang erstochen in seiner Wohnung liegt, und schließlich nur noch mumifiziert aufgefunden werden kann. Der Ausgangspunkt der Ermittlungen klang für mich vielversprechend, und ließ mich auf einen spannenden Krimi hoffen.
Leider hatte ich direkt zu Beginn Probleme mit den isländischen Namen der Charaktere. Nicht nur der ungewohnte Klang einer fremden Sprache führte hier zur Verwirrung,sondern vor allem die Tatsache, dass der Autor den Charakteren auch noch ähnlich klingende Spitznamen verlieh. Gestört hat mich vor allem an der religiöse Aspekt der Glaubensgemeinschaft,dem das Opfer angehörte. Ihm wird meiner Meinung nach viel zu viel Raum eingeräumt, ohne das sie die Handlung vorantreiben. Auch die Ermittlungen ziehen sich hin und haben beim Lesen kaum für spannenden Momente gesorgt. Auch in sprachlicher Hinsicht hielt der Krimi keinerlei Überraschungen bereit, bis auf die bereits erwähnten ungewohnt klingenden isländischen Namen.
Ævar Örn Jósepsson wurde 1963 in Hafnarfjörður, Island geboren. Er studierte neben Journalismus und Politikwissenschaft auch Philosophie.
Ebenso vielseitig wie seine Studienrichtung verlief auch seine berufliche Karriere: er arbeitet u.a. auf Fischerbooten, war als Bankangestellter tätig, schrieb für Fernseh und Radio und war als Journailist und Überstezer tätig. Seinen ersten Roman „ Skítadjopp“ veröffentlichte er 2002. In der Kommissar Árni-Reihe sind inzwischen mehrere Bücher erschienen. Jósepsson ist verheiratet und ist Vater von 2 Töchtern.