ISBN: 978-3453268401
Autor : Jan Guillou
Verlag: Heyne
Format: Hardcover/ 19,99€
Seiten: 432
Zielgruppe:
Nach seinem erfolgreichen Studium in Dresden entschließt sich der gebürtige Norweger Sverre, gegen die gemeinsam mit seinen 2 Brüdern vorher bestimmte Zukunft als Ingenieur und folgt seiner Liebe Albert nach England. Eigentlich hätte er mit seinen 2 Brüdern die Schuld seines Studiums begleichen müssen, an einermder größten Bahnbauprojekte der Gegenwart mitzuwirken er sich im Vorfeld verpflichtete : dem Bau einer Eisenbahnverbindung zwischen Oslo und Bergen. Doch er hört auf sein Herz und lässt seine beiden Brüder mit den gemeinsamen Verpflichtungen alleine zurück. Alberts ihm gegenüber bisher verschwiegene adelige Herkunft und sein Leben als Lord bieten Sverre ungeahndete Möglichkeiten: Gemeinsam mit Albert gründet er ein eigenes Ingenieursbüro und kann sich trotzdem seiner wahren Leidenschaft der Kunst widmen. Der Gedanken an seine Brüder und seine Verpflichtung rückt in weite Ferne. Doch das gemeinsame Glück währt nur kurz, denn der bevorstehende Krieg wirft seine Schatten voraus und scheint auch Alberts und Sverres Leben auf ungeanhte Weise durcheinander zubringen.
Mit „Die Brüder“ hat Jan Guillou endlich den zweiten Teil der Trilogie um die norwegischen Lauritzen-Brüder vorgelegt. Nachdem ich bereits im letzten Jahr durch Zufall in dem kleinen Buchlädchen meiner Geburtsstadt auf den ersten Teil „Die Brückenbauer “ gestoßen bin , habe ich mich wahnsinnig gefreut als mir das Christkind den zweiten Teil der Trilogie brachte. Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht diesmal, wie bereits in der Inhaltsangabe erwähnt, der jüngste der drei Brüder Sverre. Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, kann sich allerdings problemlos in den zweiten Teil einlesen, da fast gänzlich losgelöst von den Ereignissen des ersten Teils hier vor allem der neue Lebensstil der Boheme sowie die junge Liebe zwischen Sverre und Albert im Mittelpunkt stehen. Jan Guillou versucht die Widrigkeiten und Probleme mit denen das Liebespaar zu kämpfen hat glaubhaft mit der zeitlichen Epoche zu verknüpfen, was ihm leider nicht immer gut gelang. Gerade zu Beginn als Beide Männer ein schier unglaublich freies und Sorgenfreies Leben auf dem Landsitz Alberts führen ,scheinen mir die Zwei zu viele Freiheiten zu genießen, als das es der Realität zu Beginn des 19. Jahrhunderts glaubhaft entsprechen könnte. Ein Gefühl für die damalige Zeit erfährt der Leser vor allem bei den regelmäßigen Zusammentreffen der beiden Männer mit Ihrem englischen Freundeskreis , der sogenannten Bloomsbury Gruppe, denen bedeutende Literaten und Künstler wie Virginia Woolf und Roger Fry angehören. Hier traf der Autor meiner Meinung nach ganz besonders den Zeitgeist der jungen Boheme und zeigte Eindrucksstark deren Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung. Man wurde gerade zu in eine andere Zeit entführt. Leider sind das auch schon die wesentlichen Stärken des Romanes, denn weder die Sprache noch die Handlung konnten mich diesmal wirklich überzeugen. Über weite Strecken hatte ich das Gefühl, dass die Storyins stocken geriet und habe die Faszination und Abenteuerlust des ersten Teils mehr als einmal kläglich vermisst.
Mein Fazit: Bezüglich der historischen Einordnung ein interessanter Roman, die Handlung kann dabei aber nur Mittelmaß erreichen.
Nichts desto trotz werde ich dem dritten Band, eine Chance geben und meine Trilogie damit komplettieren.
Jan Guillou, 1944 in Södertälje geboren , ist ein schwedischer Autor und Journalist. Seit 1966 ist er als Journalist für Zeitungen und Zeitschriften, sowie das Fernsehen tätig. In den 70er Jahren begann er dann mit seiner Tätigkeit als Schriftsteller. Bekannt wurde er durch seine Spionage-Thriller über den Geheimagenten Graf Carl Hamilton alias Coq Rouge, von denen einige bereits verfilmt wurden .2000 gründete er u.a. mit der Autorin Liza Marklund den Piratenverlag, als Protest gegen die Vertragsbindung schwedischer Autoren bei den großen Verlagen. Nach Strid Lindgren ist Guillou der meistgelesene Autor Schwedens. Heute lebt er in Stockholm und liebt, ebenso wie seine Romanfigur Coq Rouge Rotwein, klassische Musik und die Elchjagd.
Tolles Review und die Bücher kannte ich noch gar nicht 🙂
Ich würde mal damit anfangen, sollte ich die Zeit finden 🙂 ❤
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