ISBN: 978-3442547357
Autor : Paula Daly
Verlag: ManhattenVerlag
Format: Hardcover / 19,99
Seiten: 352
Zielgruppe: Thriller-Leser
Gibt es etwas schlimmeres für eine Mutter ,als wenn die eigene Tochter verschwindet? Nein! Aber etwas das fast genauso schlimm ist: wenn die Tochter der besten Freundin spurlos verschwindet, während die beste Freundin Ihre Tochter in der sicheren Obhut von einem selbst wähnte. Genau das geschieht Lisa Kallisto. Eigentlich hätte die Tochter Ihrer besten Freundin die Nacht in Ihrem Haus verbringen sollen. Erst als sie von dem verschwinden Lucindas erfährt, fällt Lisa ein, was sie in Ihrem zur Zeit mit privaten und beruflichen Stress prall gefüllten Leben völlig vergessen hat: die Tochter Ihrer besten Freundin ist nicht wie vereinbart nach der Schule zu Ihr gekommen. An eine zufälliges Verschwinden glaubt Niemand, da erst einige Tage zuvor ein anderes Mädchen ,zwar lebend, aber missbraucht und völlig verstört ,aufgefunden wurde. Von tiefen Schuldgefühlen geplagt macht sich Lisa Kallisto schließlich selbst auf die Suche nach Lucinda. Während die Polizei weiterhin im Dunkeln tappt, muss Lisa schließlich erkennen, dass das perfekte Leben Ihrer besten Freundin starke Risse hat und nichts so ist wie es scheint…
Ich war von Anfang an sowohl von dem Cover als auch von der Handlung des Thrillers sehr angetan. Die Geschichte zweier Bester Freundinnen, die durch das spurlose Verschwinden der Tochter der Einen,sowie das Versagen der Anderen auf eine harte Probe gestellt wird, schien vielversprechend. Durch die femininen Figurenkonstellation dürfte Paula Dalys Thriller vor allem weibliche Leserinnen ansprechen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sich männliche Leser in der Gedankenwelt der Hauptcharaktere wiederfinden bzw. sich mit Ihnen identifizieren können. Da das verschwinden einer Tochter im Vordergrund steht, denke ich, dass vor allem Mütter sich in die Situation der zwei Hauptcharaktere hineinversetzen können. Paula Daly spricht in Ihrem Debüt das brisante, aber leider dennoch immer wieder aktuelle Thema des Kindesmissbrauches an. Leider wird sie meiner Meinung nach diesem Thema nicht gerecht. Zwar erfährt der Leser durch die gedanklichen Einblenden des Entführers einen tiefen Einblick in die kranke Gedankenwelt eines Sexualstraftäters, doch leider treten diese Einblenden viel zu oft und vor allem allzu schnell hinter dem Alltag der zwei Mütter zurück. Wo wir auch schon bei meinem nächsten Kritikpunkt sind: Leider geht Paula Daly für meinen Geschmack viel zu sehr auf die alltäglichen Probleme von Müttern und Hausfrauen ein, was nach einigen Seiten schlichtweg nur noch nervt. Hier hätte ich mir wirklich weniger Klischees und mehr Tiefgang gewünscht. Abwechslung versucht die Autorin zwar durch die zwei krassen, im völligen Gegensatz zueinander stehenden Leben der zwei Freundinnen zu schaffen, was allerdings nur Ansatzweise gelingt. Ansatzweise nimmt man als Leser auch die Gesellschaftskritik des Thrillers war, die sich zum Einen in der völlig überlasteten Mutter Lisa und zum Anderen in den scheinbar perfekten Leben Ihrer Freundin und deren Schwester wiederspiegelt. Das Ende ist zwar überraschend, kann mich allerdings über den schlechten Fortgang, der am Anfang vielversprechenden Handlung, nicht genügend hinweg trösten. Ein Thriller mit Potential, welches leider nur ungenügend ausgeschöpft wird. Das es sich laut dem publizierenden Verlag um das Thriller-Debüt des Jahres handeln soll, lässt mich auf die noch folgenden Publikationen des Verlages in diesem Jahr eher mit einem bangen Auge schauen.
Paula Daly, in Lancashire geboren, lebt heute mit Ihrem Mann und Ihren 3 Kindern im englischen Lake District. Nach der Arbeit als freiberufliche Physiotherapeutin und einer kurzen Zeit in Frankreich, kehrte sie schließlich wieder nach Großbritannien zurück.
Ich mag Thriller total gerne und eigentlich klingt der Klappentext auch super spannend. Aber mich würde diese Problemschilderung auch stören und daher wäre das Buch nichts für mich. Danke für die ausführliche Antwort.
Liebst Irina
LikeLike