ISBN: 978-3426620649
Autor : Roma Ligocka
Verlag: Droemer/Knaur
Verlag: Droemer/Knaur
Format: Taschenbuch
Seiten: 464
Zielgruppe:
Die Angaben beziehen sich auf die 2002 erschienene Taschenbuch-Ausgabe. Sowohl diese Ausgabe, als auch die Hardcover-Ausgabe die ich im Buchregal stehen habe , sind bereits vergriffen
Roma Ligocka ist gerade einmal 2 Jahre alt, als sie mit Ihren Eltern und Ihrer Großmutter in das Krakauer Ghetto Zwangsumgesiedelt wird. Gewalt und Terror, Angst und Schrecken gehören für das kleine Mädchen fortan zum Alltag. Unter unmenschlichen Lebensbedingungen kämpfte sie sich gemeinsam mit Ihrer Mutter von Tag zu Tag. Unzureichende Lebensmittelrationen, willkürlicher Terror sowie katastrophale medizinische und hygienische Umstände prägten den Ghetto-Alltag. Irgendwie schaffen Sie und Ihre Mutter unter diesen unmenschlichen Lebensbedingungen zu überleben, und auch der Vater überlebt wie durch ein Wunder die Konzentrationslager Plaszow und Auschwitz, bevor er 1946 an einem Hirnschlag stirbt. Scheinbar normal geht für das junge Mädchen nach dem Kriegsende 1945 das Leben weiter: Besuch der Schule sowie Studium an der Kunstakademie, die Arbeit als Bühnenbildnerin. Erst Jahre später wird Roma bewusst, dass Sie bereits als Kind an schweren Depressionen litt. Nach Jahren der Verdrängung gibt Ihr der Film „Schindlers Liste“ schließlich den Anstoß sich ganz bewusst mit Ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Dabei entsteht nicht nur das Bild einer Kindheit während des zweiten Weltkrieges, sondern auch das Bild einer jungen Frau die nach den erschütternden Kriegserfahrungen vergeblich auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft ist.
Nachdem ich bereits vor einigen Jahren den Film „Schindlers Liste “ gesehen habe und schon damals die Frage in mir aufkam, was es mit dem Mädchen im roten Mantel auf sich hat, habe ich sofort zugegriffen, als ich Roma Ligockas autobiographisches Buch entdeckte. Zunächst habe ich lediglich mit einem weiteren Buch über die unmenschliche Zeit des Holocaust gerechnet. Tatsächlich erhält man auf den ersten Seiten des Buches einen Einblick in den grausamen Kriegsalltag. Ich habe bereits einige Bücher zu dem Thema Leben und Überleben während des Holocaust gelesen, dennoch ist es immer wieder erschütternd über die Gräuel dieser Zeit zu lesen.Besonders erschüttert hat mich Romas Buch jedoch , weil man alles aus der Sicht eines Kindes erfährt. In Erinnerung geblieben ist mir dabei vor allem eine Begebenheit, in der Roma , sich bereits im Jugendalter befindend beschreibt, wie sie das erste mal in Ihrem Leben ein Stück Schokolade isst. In klarer und leicht verständlicher Weise erfährt der Leser, wie ein junges Mädchen den Holocaust erlebte und vor allem überlebte.
Das Buch endet jedoch nicht mit dem Kriegsende, sondern geht noch weit darüberhinaus. Man erfährt auf schonungslose Weise wie die Schrecken und Erfahrungen der Kindheit Romas weiteres Leben prägten. Denn auch in Ihrer Heimat Polen wartet nach dem Ende des Krieges ein schwieriger Alltag, ebenfalls gekennzeichnet durch Lebensmittelknappheit und wiederaufkeimenden Terror durch den Staat. Sie kämpft mit den Widrigkeiten des Alltags, sowie nach der Übersiedlung nach Westdeutschland mit der stetigen Sehnsucht nach Ihrer einstigen Heimat Polen.
Roma Ligockas Buch ist ein wichtiges Zeugnis der Kriegs-/und Nachkriegszeit und schildert auf eindringliche und klare Weise die psychologischen und sozialen Folgen eines Kriegstraumas.
Roma Ligocka(geborene Liebling) wurde am 13. November 1938 in Krakau/Polen geboren. Nach der Flucht aus dem Krakauer Ghetto 1943 , hielt sie sich mit Ihrer Mutter im der Wohnung einer polnischen Familie unter dem Namen Ligocka versteckt. Nach dem Krieg studierte Sie an der Kunstakademie Krakau Malerei und Bühnenbild. Sehr früh bereits litt sie unter starken Depressionen, in der Nachkriegszeit jedoch ein noch unbeachtetes Leiden, musste Roma damit mehr oder weniger alleine fertig werden.
1965 floh sie mit Ihrem zweiten Ehemann nach Deutschland, wo Sie als Kostümbildnerin arbeitete. Auch diese Ehe scheiterte, obwohl sie sich nie scheiden ließ. Der Film „Schindlers Liste“ gab schließlich den Anstoß sich mit Ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sie erkannte sich in dem Film Ihres Cousins Roman Polanski als das Mädchen im roten Mantel wieder.
ich habe ein von thema her ähnliches buch im schrank stehen, „endlich reden“ von lilo günzler. Habe ich nie gelesen, könnte ich auch gar nicht. Ein paar Details aus dem Buch kenne ich nicht, die frau hat bei uns an der Schule mal daraus vorgelesen. es ist grausam.
wir haben es wirklich gut! Das wird mir immer bewusst, wenn ich mit deren vergangenheit konforntiert werde, wenn meine Oma mir zum beispiel darüber erzählt. es ist unglaublich, was sie alles geschafft haben!
LikeLike
Da da ich vor allem für mein Abi viel Literatur aus dieser Sparte gelesen habe dachte ich ich hätte das Schlimmste schon gelesene aber bei dem Buch hab ich wirklich 2 Anläufe gebraucht!
Man fühlt sich so in diese Einzelperson hinein und ich bin da doch sehr nah am Wasser gebaut… Gefallen hat es mir dennoch gut weil es einem einfach einen ganz neunen Eindruck vermittelt!
Liebste Grüße, Ann-Cathérine
P.S. Hier geht´s noch zu meinem Gewinnspiel ❤
LikeLike
Das Buch hört sich wirklich super an aber ich habe in meiner Jugend so viele Bücher über das ähnlich Thema gelesen das ich mir es nicht kaufen würde.
Liebe Grüße
http://herz-mensch.blogspot.de/
LikeLike
Musste echt weinen, als ich schon die Beschreibung las 😦 Für das Buch selber wären meine Nerven wohl zu schwach. Einfach nur krass und absolut unvorstellbar, was Menschen anderen Menschen antun wollen und auch können :(((((
Super Rezension: nur nicht ganz klar, warum du nicht alle Sterne vergibst. Wäre noch ne Auflösung gut, warum gerade so viele Sterne!
Super Blog!
lg
Esra
http://nachgesternistvormorgen.de/
LikeLike