Buchchallenge 2014 · lesbar

Die Seltsamen – Stefan Bachmann




Erscheinungsdatum: 26. Februar 2014 

ISBN:  978-3257068887
Autor : Stefan Bachmann 
Verlag: Diogenes 
Format: Hardcover
Seiten: 368
Zielgruppe: Fantasy-Leser


Bartholomew Kettle ist kein gewöhnlicher Junge. Aber schließlich lebt er auch in einer ungewöhnlichen Welt. Gemeinsam mit seiner jüngeren Schwester Hettie und seiner Mutter lebt er in New Bath, eine Stadt die gegründet wurde, nachdem sich ein magisches Portal zwischen der Menschen- und Feenwelt öffnete und die Stadt Bath dem Erdboden gleich gemacht hat. Nachdem sich das magische Feenportal wieder schloss, war es den Feenwesen unmöglich in Ihre Heimat zurückzukehren. Feen, Kobolde und andere magische Wesen haben gelernt mit den Menschen annähernd friedlich zu leben. Lediglich jene Wesen zu denen auch Bartholomew und seine Schwester gehören, den Seltsamen- halb Mensch , halb Fee werden von der Gesellschaft verachtete und müssen in ständiger Angst leben. Sie müssen sich ständig versteckt halten, da von der Gesellschaft geächtet Ihnen im öffentlichen Leben der gewaltsame Tod durch den Galgen droht, der ohne Strafe an Ihnen ausgeführt werden darf. So verbringt Bartholomew seine Tage meistens in seinem Versteck auf dem Dachboden, wo er eines Tages Zeuge von merkwürdigen Geschehnissen in der Krähengasse, der Straße in der wohnt, wird. Die Pflaumenfarben Dame holt den Nachbarsjungen von der gegenüberliegenden Straße, während Bartholomew von seinem Versteck aus die Geschehnisse beobachtet. Als seine kleine Schwester Hettie wenige Tage später entführt wird steht für ihn fest, dass er alles in seiner Macht stehende dafür tun wird, um sie wieder nach Hause zu sich und seiner Mutter zu holen. Unerwartete Hilfe soll er dabei von dem skurrilen Parlamentsabgeordeneten Mr.Mr. Jelliby erhalten, der durch die Verkettung von unglücklichen Umständen in dieses Abenteuer hineingezogen wird.

Als ich dieses Buch zu lesen Begann, habe ich mit einen außergewöhnlichen Fantasy-Roman gerechnet, der international für sehr viel Furore sorgte , nicht zuletzt weil der Autor dieses durchaus Wortgewaltige Buch bereits im Alter von 16 Jahren schrieb.
Gefallen hat mir auf Anhieb die Tatsache, dass die Geschichte um den jungen Bartholomew zwar im Viktorianischen London spielt, gleichzeitig aber moderne und teilweise sogar futuristische Gegenstände und Begebenheiten enthält. Für diese Mischung von Viktorianischen und modernen Elementen gibt es sogar einen Begriff : Steampunk Fantasy . Ich persönlich mag diese Mischung von realen Elementen (in diesem Fall z.B. der real existierende Handlungsort und die zwar bereits vergangenen, aber dennoch einmal existierenden Elemente des Viktorianischen Zeitalters) und fantastischen Gegebenheiten wie Feen, Kobolde und Mischwesen. Sehr schnell musste ich beim lesen allerdings feststellen, dass Bachmann sein Erstlingswerk geradezu mit Fantasy-Elementen überladen hat. Etwas mehr Struktur und weniger Fantasy hätten der Handlung einen roten Faden verliehen. So stolpert man als Leser leider viel zu schnell durch die  durchaus gelungene Handlung mit ebenso gelungenen Figuren. Diese hat der junge Autor ebenfalls mit sehr viel Liebe zum Detail versehen. Sie haben Ecken und Kanten, und vor allem der skurrile Mr. Jelliby der sich durch seine ungeschickte und verschlafene Art auszeichnet hat das Potential zu einem Antiheld.  Der Schreibstil ist auf der einen Seite flüssig und leicht, auf der anderen Seite schafft es der Autor mit seiner Wortgewalt eine plastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen. Schnell wird der Eindruck erweckt ,man befinde sich mitten drin in der Handlung. Durch die vielen Ideen , die in dieses Buch eingeflossen sind, ist es mir beim Lesen schwer gefallen eine Richtung zu erkennen, was allerdings auch der Tatsache geschuldet sein könnte, dass es sich bei diesem Roman um den ersten Teil einer Fortsetzung handelt. Leider lässt sich erst sehr spät im Verlauf der Handlung erkennen,in welche Richtung Bartholomew und Mr. Jelliby steuern, so dass für mich leider kein Reiz entstehen konnte, den zweiten Teil auch lesen zu wollen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Stefan Bachmann ein guter Steampunk-Fantasy-Roman gelungen ist, der den Leser in einer Wortgewalten Manier in eine Fantasievolle Welt entführt, in der eine Orientierung allerdings schwer fällt und oftmals überladen wirkt. Einen Vergleich mit Dickens , C.S. Lewis.oder Stevens halte ich daher auch für völlig unangemessen.
  




Stefan Bachmann, wurde 1993 in Boulder/Colorado geboren und lebt Heute in Zürich, wo er auch sein Debütroman „Die Seltsamen“ schrieb. Bachmanns Mutter unterrichtete Ihren Sohn, ebenso wie seine vier anderen Geschwister zu Hause. Geschadet hat dies offenbar nicht, wie der internationale Erfolg des Autors zeigt. Der Nachfolgeroman erscheint im Herbst 2014 ebenfalls im Diogenes Verlag. Wer dennoch neugierig geworden ist und mehr über „Die Seltsamen“ erfahren möchte, kann sich hier eine Leseprobe zu dem Buch herunterladen.

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