ab 4 Jahren · Buchtipps

Kein Bett in der Nacht [Rezension]

Erscheinungsdatum:   23. Juni 2021
ISBN: 978-3957284877
Autor : Maria Ines de Almeida
Verlag:  Knesebeck
Format: Hardcover
Seiten: 32


„Kein Bett in der Nacht“ fiel mir bei Recherchen zum Thema Obdachlosigkeit im Bereich Bilderbuch ins Auge. Ich bin mit meiner 5 Jährigen Tochter in den vergangenen Monaten öfters in Köln unterwegs gewesen, und nicht selten sahen wir in den Morgenstunden, kurz vor Ladenöffnung, Obdachlose Ihre Habseligkeiten zusammen packen. Ich glaube meine Erklärungen waren gar nicht mal schlecht. Trotzdem wollte ich gerne eine passende , altersgerechte Lektüre zu dem Thema im Bücherschrank wissen .

Schon die ersten Sätze des Buches konnten mich überzeugen. Denn klar und ohne viel Schnörkel wird hier auf den Begriff Obdachlosigkeit eingegangen.

„ Obdachlose sind Menschen, die aus finanziellen und / oder sozialen Gründen keinen festen Wohnsitz haben und deshalb auf der Straße oder in einem improvisierten Unterschlupf lesen. Ich bin überhaupt kein Fan davon Kindern das Leben schön zu reden. Aber kindgerecht sollten die Umstände und Widrigkeiten des Lebens schon erklärt werden, vor allem wenn Kinder (wie meine Tochter) ganz gezielt danach fragen. Daher fand ich den Einstieg in das Buch sehr gelungen.

Erzählt wird dieses Buches von einem Erwachsenen, der sich selber aber daran erinnert was er über die Obdachlosen in Kindheitstagen dachte. So wird ganz unbewusst ein Bogen geschlagen zu den Lesern die nun selber dieses Buch in Händen halten.

Und was ich besonders gelungen fand : Das Kind wird aktiv und beschließt jedes Jahr zu Weihnachten Sachen für die Obdachlosen zu sammeln und zu spenden. Dabei lernt es den ein oder anderen Obdachlosen und dessen Geschichte kennen .Die jungen Leser erfahren so, dass es vielerlei Gründe für die Obdachlosigkeit gibt, welche Bedürfnisse und Wünsche sie haben und das man sich nicht scheuen sollte mit diesen Menschen zu reden. Denn ein guter Zuhörer, der sich nicht scheut Fragen zu stellen ist diesen Menschen , die oft sehr einsam sind, sehr willkommen. Die Kinder werden in dieser Geschichte ermutigt Fragen zu stellen und Ihre kindlichen Ansichten zu bewahren, bis ins Erwachsenenalter, denn die kindlichen Ideale und Vorstellungen sind oftmals gar nicht so verkehrt in der Welt der Erwachsenen.

Ihr seht also, in diesem Buch geht es umso viel mehr als einfach nur um das Thema „Obdachlosigkeit“. Überraschend und unerwartet hat dieses Bilderbuch so viele Facetten.

„Die Illustrationen von Catia Vidinhas haben meiner 5 Jährigen Tochter übrigens so gut gefallen, dass sie sich zu dem Satz hinreißen ließ, dass die Illustratorin aber sehr gut zeichnen könnte.Das hat sie so klar und deutlich bisher bei noch keinem Bilderbuch geäußert. Mir haben die Illustrationen, die überwiegend in Blautönen gehalten sind auch sehr gut gefallen. Die kühlen Blauvariationen habe ich als überaus passend zum Thema empfunden. Denn ohne schützende Vier Wände sind die Protagonisten dieses Buches vor allem einem ausgesetzt : den Naturgewalten wie Wind, Nässe und Kälte.

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