Sternenkinder

Mia Sophie meine Wundertüte [Gastbeitrag]

Mein Name ist Angelique und ich bin 30 Jahre alt. Ich habe eine Tochter an der Hand sie ist 9 Jahre alt. Und eine Tochter im Himmel. Mein Sternenkind 🌟.  


Unsere Geschichte begann am 15.6.21 da habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Ich war überglücklich. Sie war so sehr gewollt. Doch leider hatte das Leben andere Pläne mit uns.

Am 15.8.21 bin ich ins Krankenhaus gekommen, da ich starke Blutungen bekommen habe. Ein paar Tage zuvor habe ich erfahren, dass es ein Mädchen wird . Die Ärzte haben erhöhte Entzündungswerte und einen Fruchtblasenriss in der 15. Ssw festgestellt. Ich wurde sofort Stationär aufgenommen. Es wurde alles unternommen mit Antibiotika und strikter Bettruhe, aber nichts half. Der Riss verschloss sich nicht und die Infektion blieb. Da dieses Krankenhaus nicht auf Frühgeburten spezialisiert war, wurde ich in ein anderes Krankenhaus (Level1) verlegt.

Meine kleine Maus 🐁  wurde am 7.10.21 in 22+5ssw geholt. Mein Körper machte nicht mehr mit, die Entzündungswerte waren zu hoch. Da es aber eine Chance, auch wenn sie minimal war gab, wollte ich den besten Start ins Leben für sie haben. Und deshalb entschied ich mich für einen Kaiserschnitt. Meine kleine Mia hat es geschafft und den Ärzten gezeigt wie stark sie ist. Alles lief gut. Sie machte alles mit. Eine Wundertüte.  Doch der Ductus am Herzen blieb offen und somit blieb das große bangen um sie. Sie musste am Herzen operiert werden. Die OP bei so kleinen Frühchen ist extrem gefährlich, doch meine Maus ließ sich nicht unterkriegen. Sie wollte Leben! Ein Tag später sagte man mir, dass die Operation noch einmal wiederholt werden muss, da der Ductus wieder offen sei. Ich war so unglaublich sauer auf Gott und die Welt und vor allem auf die Ärzte. Man glaubte nicht, dass sie es ein weiteres Mal schafft, da durch die erste OP ihre Lunge stark beschädigt worden war. Doch Mia bewies wieder aufs neue, dass sie Leben will. Sie kam wieder. Ich war so unglaublich stolz auf Sie. Meine Kämpferin, meine Wundertüte.  Mia war ein extrem Frühchen, die Reserven aufgebraucht hat, die sie normal gar nicht besaß. Eine Infektion folgte. 

Am 3.11.21 bekam ich in der Früh einen Anruf vom Krankenhaus. Wir sollen schnell kommen. Mia ihr Zustand hat sich verschlechtert. Es sei soweit uns zu verabschieden. Dort angekommen ist sie reanimiert worden. Ihr Herz war schwach. Ich bat darum, sie in meine Arme halten zu dürfen und wie durch ein Wunder stabilisierte sie sich. Ihr Herz fing wieder kräftiger zu schlagen an. Die Ärzte glaubten es nicht. Doch die Hoffnung blieb nicht. Am Abend dieses Tages wurde ihr Herz wieder schwach. Ich bekam sie erneut in meine Arme gelegt. Ich sagte ihr „es ist OK du musst nicht mehr kämpfen“. Doch innerlich flehte ich Gott an mir mein Baby nicht zu nehmen. Er erhörte mich nicht. Mias Herz hat am 3.11.21 um 21.43 Uhr aufgehört zu schlagen. Sie ist von uns gegangen und ein Teil meines Herzens.  Am nächsten Tag bin ich mit meiner großen Maus ins Krankenhaus gefahren, damit auch sie sich von ihrer kleinen Schwester verabschieden konnte. Ich komme mir vor wie in einem schlechten Traum, als wäre das alles nicht real. Doch die Narbe ist da, die Erinnerungen sind so klar und ihr Grab ist zum greifen nah. Wir alle haben uns auf Mia gefreut, sie war so sehr gewollt. Sie fehlt uns so sehr. 

Nicht alle Mütter halten ihre Kinder an der Hand, denn manche Leben in einem fernen Land. Diese Mütter tragen im Herzen ihr Kind bis sie irgendwann wieder vereint sind.


 

Lieben Dank an Angelique , dass ich von Eurer wunderschönen Tochter Mia Sophie erzählen durfte.

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