Allgemein · No mommy is perfect

Corona Blues – Gedanken

Wie vorhergesagt ist sie da, die zweite Welle. Schneller und härter als ich es für möglich gehalten habe. Vor 1 1/2 Wochen fing dieses komische Gefühl, diese merkwürdige Stimmung an. Völlig untypisch stand ich Freitag-Mittag beim Discounter an der Kasse und hörte nur die Worte „leere Regale“ und „Toilettenpapier“. „Nicht schon wieder“ dachte ich zeigleich mit dem Satz „Das kann doch nicht wahr sein“. Das Klopapier ist mir bei leibe wirklich egal.

Doch was oder wer mir nicht egal ist, das ist meine Familie, meine 4 Jährige Tochter, unser Regenbogenkind. Ich sagte zu meinem Lebensgefährten „Die Kita wird sicher vor Weihnachten schließen, ich kann mir nicht vorstellen, dass das so lange gut geht. Nun hat unsere Kita zwar nicht geschlossen, aber wir gehen wieder in die geschlossenen Gruppen und daher in die verkürzten Öffnungszeiten. Kinder der Kita befinden sich in Qurantäne. Wieviele wissen wir nicht. Die Informationen sind dürftig. Ich habe nicht wirklich ein gutes Gefühl unsere Tochter dorthin zubringen. Andererseits liebt sie diese Kita. Gerade hatte sich wieder Normalität eingeschlichen. Regelmässig sackte unsere Tochter zusammen wenn ich sie abholen wollte, weil sie einfach noch länger dort bleiben wollte. Bei Ihren Freunden, den anderen Kindern, ihren Erziehern.

Mein Lebensgefährte und ich wir müssen umplanen, wie so viele meiner Freunde und Bekannten. Doch ich bin froh um jede Stunde, die diese Kita überhaupt noch geöffnet hat und meiner Tochter ermöglicht unter Gleichaltrigen zu sein, mit Ihren Freunden zu spielen und einfach Kind zu sein.

Bilder drängen sich in mein Bewusstsein, Bilder die ich seit einigen Wochen erfolgreich verdrängt hatte. Sommer 2020. Ich frage mich, was bleibt von diesem Sommer. Meine Tochter ist fast 4 Monate Zuhause gewesen. Unsere sozialen Kontakte hatten wir weitesgehend eingeschränkt. Der Papa arbeitete von Zuhause aus und wir gingen oft mit unserem Hund an die frische Luft. Ich sehe immer noch die Straße vor uns, den Fussweg auf dem wir mit 4 Füßen und 4 Pfoten gingen und höre das Geräusch spielender Kinder und die Worte meiner Tochter im Ohr ,die sich ganz tief in mein Herz und mein Gedächtnis eingebrannt haben :

“ Mama ich höre da was. Mama ich höre Kinder“.

Wie ich meiner Tochter erklärte, dass wir wegen Corona nicht dort hin könnten, ich sie aber immerhin hochhob damit sie über die Hecke zu den Kindern schauen konnte. Ich will das nicht mehr. Ich will nie wieder erleben wie meine Tochter nach sozialen Kontakten und Kindern lechzt. Ich will unsere Normalität zurück. Doch in genau diesem Augenblick als ich diese Worte schreibe glaube ich, das DAS unsere neue Normalität werden wird.

Ich weiss nicht was uns der Herbst 2020 bringen wird und ich bin mir nicht sicher ob ich wissen möchte was uns der Winter bringt. Ich fürchte nichts gutes, aber wir müssen das beste daraus machen, für uns, für unser Kind und für unsere Zukunft.

Wie geht es Euch? Kennt ihr diese Gedanken? Kennt ihr diesen Blues?

Ein Kommentar zu „Corona Blues – Gedanken

  1. Auf Grund meiner Arbeit in einem Lebensmittel Unternehmen, erfahre ich täglich die Veränderungen.

    Aber gerade jetzt, wo es zur Winterzeit zu verstärkten Tests kommt und somit zu mehr wissen, wieviel mehr angesteckt wurden, merkt man auch, bei den Kunden ein gröberer Egoismus.

    Seit dem der Mund-Nasen-Schutz Pflicht ist, SPRICHT keiner mehr. Sie drängen an dich heran um an Produkte zu kommen, ohne ein Wort zu sagen. Verdrehte Augen, Stöhnen oder/und Ignoranz sind die Folgen. Nach Ansprache, wenn ich sage: „sage Sie mir doch einfach, dass Sie hier dran möchten und ich mach gerne Platz.“…

    Kinder sehe ich so gut wie keine mehr im Laden, find ich auch gut, denn das einkaufen hat auch jetzt hauptsächlich nur einen Versorgungssinn wieder bekommen, und kein Familienausflug mehr.

    Mir fehlt das Miteinander sehr…
    Helfen, Rücksicht, Verständnis.

    Das klatschen war nur ein Phänomen wo viele dabei sein wollten… JETZT? Wirst du eher angeranzt als wertgeschätzt.

    Aber wie gut dass ich wunderbare Freunde & Familie habe die das genau geben.

    Liebe Mary,
    euch wünsche ich, dass ihr fit, fröhlich und gesund bleibt.

    Danke fürs lesen.

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