Erscheinungsdatum: 3. Dezember 2018
ISBN: 9783- 3426654262
Autor : Douglas Preston & Lincoln Child
Verlag: Droemer Knaur
Format: Hardcover/19,95€
Seiten: 400
KLAPPENTEXT
Ein Killer, der Köpfe sammelt: der 17. Fall für Special Agent Aloysius Pendergast – ein mitreißender Abenteuer-Thriller.
Nur nicht den Kopf verlieren, heißt es für Special Agent Aloysius Pendergast und Lieutenant Vincent D’Agosta: In New York treibt ein Serienkiller sein Unwesen, der die Köpfe seiner Opfer als Trophäen behält. Doch er hinterlässt kaum verwertbare Spuren, und die Ermordeten scheinen nichts gemeinsam zu haben – außer Geld, Macht und keinerlei Skrupel. Geht im Big Apple ein Rächer um? Eine Welle der Hysterie stürzt die ganze Stadt ins Chaos. Mittendrin Pendergast und D’Agosta, die kaum einen Schritt weiterkommen und nicht ahnen, dass die Motive des Killers finsterer sind als die neun Kreise der Hölle.…
MEINUNG
Da ich wirklich zu den Lesern der ersten Stunde gehöre, war für mich klar, dass ich auch den 17. Fall für Special Agent Pendergast lesen muss. Dieses Buch hätte also auch ohne ein Rezensionsexemplar des Verlages den Weg in mein Bücherregal gefunden.
Der Klappentext klang vielversprechend, und für mich als begeisterte Thriller-Leserin klang ein Killer der „Köpfe sammelt“ aufregend und nach einer großen Portion Spannung. Ungewohnt aber dennoch nachvollziehbar spielt der neue Fall für Pendergast endlich wieder in New York. Nicht dass ich die vergangenen, teilweise exotischen Schauplätze nicht zu schätzen gewusst hätte. Aber irgendwie ist ein Serienkiller, der in einer Millionenstadt wie New York sein Unwesen treibt doch noch einmal schauriger und beängstigender als ein Psychopat im Regenwald oder einer anderen eher abgelegenen Region unserer Erde.
Wie fand ich nun aber diesen durchaus vielversprechend klingenden neuen Roman meines Lieblings-Autoren-Duos?
Leider muss ich sagen, dass der Plot mich nicht überzeugen konnte. Die scheinbar nicht zusammenhängenden Mordfälle weisen für meinen Geschmack zu lange auf unterschiedliche Täter hin, und als die einzelnen Taten endlich anfangen in ein Muster zu passen entpuppt sich die Lösung für meinen Geschmack nicht nur als zu schnell, sondern auch als zu simpel. Hier hätte ich mir mehr von der gewohnten Raffinesse gewünscht. Sowohl hinsichtlich der Ermittlungen, als auch der tatsächlichen Lösung ist dieser Band alles andere als Pendergast-würdig. Natürlich ist es schwer an einem gewohnten Niveau anzuknüpfen, aber nach 16 vorangegangenen Fällen, bei denen es zwar auch den ein oder anderen schwächeren gab, ist dieser wirklich eine Enttäuschung. Auch Pendergast scheint seiner gewohnten Rolle nicht gerecht zu werden. Zwar waren die letzten 50 Seiten durchaus noch einmal richtig spannend geschrieben, oder vielleicht sollte ich lieber sagen : es waren die einzigen wirklich spannenden Seiten des Buches. Dennoch können sie meine allgemeine Enttäuschung über das Buch nicht wett machen. Der Plot entwickelt sich sehr langsam und weisst über weite Strecken solche Längen auf, dass sie nicht unbedingt zum weiterlesen anregen. Lediglich das ausgefuchste Katz-und-Maus-Spiel am Ende des Buches konnte mich etwas mit dem Fall versöhnen. Für begeisterte Leser dürfte dieser Fall höchstens durchschnittlich ausfallen, aber ist natürlich gerade dann ein Muss und darf in der bisherigen Sammlung nicht fehlen. Für alle anderen Thriller Leser empfehle ich ganz klar und deutlich ein anders Buch von dem Autorenduo.
Ich hoffe der nächste Fall wird wieder die gewohnte Handschrift zeigen. Vielleicht ist dieser Fall aber auch deshalb so schwach, weil der sonst so perfekt organisierte und durch nichts aus der Ruhe zu bringende FBI-Agent mit seinen Gedanken ganz woanders weilte: Constance Greene sein ehemaliges Mündel taucht zum Ende des Buches auf und es scheint wieder erwarten eine Zukunft für beide zu geben.
Mein Fazit
Ungewohnt unspannend präsentiert sich hier nicht nur die Handlung. Auch der sonst durchweg charismatische Protagonist Special Agent Pendergast glänzt eher durch ein ungewohnt schwaches Auftreten. Seine Instinkte lassen ihn fast vollends im Stich und führen dazu , dass der Täter zwar am Ende überraschend , aber dennoch eher auf eine unspektakuläre Art und Weise präsentiert wird. Dieses Buch ist wirklich nur etwas für ausgemachte Pendergast-Fans. Selbige sollten allerdings nicht allzu viel erwarten.
WERTUNG
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.