Eine entspannte Woche
Diese Woche ist relativ entspannt für uns gewesen. Bis auf einen kleinen Ausflug in die Stadt sowie die Babymassage gab es eigentlich nichts Außergewöhnliches – abgesehen davon , dass ich jeden Tag mit unserer Tochter als einen außergewöhnlichen Tag empfinde. Ich habe mir in dieser Woche Fotos aus den ersten Tagen angeschaut. Sie sah so klein und zart aus in den ersten Tagen und in Ihren Gesichtszügen ganz anders als nun nach 3 Monaten. Noch immer kann ich unser Glück kaum fassen. Ich bin eine Mama – wie oft ich diesen Satz denke , und fassungslos und glücklich den Kopf schüttel, ich weiß es gar nicht so genau.
Der erste Mittagsschlaf – Nicht auf Mama
Ich gebe zu, ich genieße es , dass unsere kleine Maus am liebsten auf mir schläft. Egal ob es tagsüber der Mittagsschlaf oder ein kleines Nickerchen zwischendurch ist. Ich finde es wunderbar , Bellas Nähe so intensiv spüren zu können. Wer weiß wie lange sie noch auf Mama schlafen möchte. Trotzdem haben wir am Sonntag den ersten Mittagsschlaf neben mir probiert. Wer sich jetzt unter dem Mittagsschlaf so etwas vorstellt wie : Töchterchen wird ins eigene Bett gelegt und Mama verlässt den Raum der irrt gewaltig. Der erste Mittagsschlaf fand auf dem Sofa statt. Gemütlich auf einem Kissen schlummernd mit Mama daneben und unterbrochen von 1 kurzen Wachphase. Ich war froh und traurig zugleich. Natürlich freut man sich, dass man auch mal wieder zwei Hände für etwas anderes frei hat während der Papa auf das schlafende Töchterchen aufpasst. Andererseits ist auch dies wieder ein Schritt in die eigene Selbstständigkeit, weg von Mama – Ja ich gebe es zu ich bin sehr anhänglich im Bezug auf unsere Tochter und dazu stehe ich auch. Die kleinen werden viel zu schnell groß, ich kann es gar nicht oft genug sagen und denken. Daher koste ich jede Minute mit unserer Tochter aus.
Manchmal geht der Blick zurück
Ich denke in den letzten Tagen und Wochen sehr oft an unsere beiden Sternenkinder. Die letzten 2 Weihnachten waren bei uns vor allem geprägt durch Trauer und Sehnsucht. Dieses Jahr halten wir unsere Isabella in den Armen und sind mehr denn je dankbar für das was wir haben. Wir gehören zu jenen Eltern, denen schmerzlich bewusst ist, dass es nicht selbstverständlich ist ein Kind in den Armen halten zu dürfen. Auch dieses Jahr haben wir am Weltgedenktag für verstorbene Kinder wieder zwei Kerzen für Sascha und Henry angezündet. Die Tränen werden weniger, aber der Schmerz bleibt. Mein Mutterherz ist hin- und her gerissen. Es schlägt Purzelbäume wenn ich unsere kleine Tochter anschaue, wenn sie mir eines Ihrer fröhlichen Lächeln schenkt oder munter mit Ihrem Papa plappert. Doch gleichzeitig fragt es sich, wie es mit den anderen beiden Kindern wohl gewesen wäre. Wie wären sie vom Charakter gewesen? Hätten sie ebenso kräftige Beinchen wie Ihre Schwester gehabt? Das “Was-wäre-wenn-Karusell” dreht seine Runden. Ich mag die Gedanken nicht verdrängen, denn Sascha und Henry gehören zu uns, genauso wie unsere Isabella. Nur in der Zeit die wir miteinander verbringen durften unterscheiden sie sich. Ihre viel zu kurzen Leben haben mich geprägt und nehmen Einfluss darauf wie unsere Tochter aufwachsen wird. Sie leben weiter, nicht nur in unseren Herzen, sondern auch in Ihrer kleinen, zauberhaften Schwester. Hätte unser Henry es nicht bis zur 18. Woche geschafft, wer weiß ob meine Ärztin die Notwendigkeit eines Gentests gesehen hätte. Wo unsere zauberhafte Bella dann heute wäre mag ich beinahe nicht denken. Schmerzlich wird mir klar, dass es Situationen im Leben gibt, in denen man nicht beides haben kann. Oder anders gesagt : Manches kann man nur haben, wenn man das andere verliert. Der Begriff “Schicksal” ist somit für mich, für uns , greifbar geworden.
Wir freuen uns auf die nächsten Weihnachten mit unserer Tochter, die leuchtenden Kinderaugen, darauf Eltern zu sein.
Ich wünsche Euch noch entspannte Vorweihnachtstage,