ISBN: 978-3552053999
Autor : Henning Mankell
Verlag: Paul Szolnay
Format: HC/ 24,90
Seiten: 560
Zielgruppe: weibliche Leserinnen
In dem Roman „Daisy Sisters“ erzählt Henning Mankell eine Geschichte die Drei Generationen umfasst. Es ist die Geschichte einer Suche, nach Freiheit und Unabhängigkeit.
1941, Schweden befindet sich im 3 Kriegsjahr. Die beiden Freundinnen Elna und Vivi,unternehmen gemeinsam eine Radtour an die norwegische Grenze. Zum Spaß haben sie sich den Namen „Daisy Sisters gegeben. Dabei treffen Sie auf 2 Soldaten und lassen sich auf die 2 jungen, unbekannten Männer ein. Elna wird schwanger , in Ihrer Verzweiflung unternimmt Sie eine Anzahl an Abtreibungsversuche, die jedoch alle samt scheitern.So wird sie mit 18 das erste Mal Mutter. Was zu diesem Zeitpunkt Niemand ahnt: auch Elnas Tochter Eivor wird es in ihrem zukünftigen Leben nicht einfach haben. Genau wie Ihre Mutter wird sie jung und ungewollt schwanger. Welchen Weg hält das Leben für Ihr Kind bereit? Wird sie das schaffen, was Ihrer Mutter und Ihrer Großmutter nicht gelungen ist: ein zufriedenes, freies Leben führen? Oder wird sie dieselben Fehler begehen und dieselben leidvollen Erfahrungen machen?
Als ich bei meinen Recherchen auf die Tatsache gestoßen bin, das Henning Mankell dieses Buch bereits in den 80er Jahren (genauer gesagt 1982) des letzten Jahrhunderts geschrieben hat, konnte ich dies zunächst gar nicht glauben. Nachdem ich bereits einige Wallander-Krimis gelesen und auch die ein oder andere Verfilmung gesehen habe,war ich gespannt auf dieses Buch, welches vollkommen anders als seine bisherigen Bücher schien. Mit diesem Buch hat er eine Familiengeschichte geschrieben,die das Schicksal Dreier Frauen zwischen 1941 und 1981 schildert. Gemeinsam haben die drei Frauen dabei nur die Tatsache, das aller drei Leben nicht so verläuft wie sie es gerne hätten. Mankell erzählt eine authentische Geschichte in 5 Kapiteln und geht dabei vor allem auf die Widrigkeiten und Hindernisse ein,mit denen die Drei Frauen jeweils unabhängig voneinander zu kämpfen haben. Durch den stetigen Szenenwechsel und die drei starken Frauen-Charaktere bleibt die Spannung auch bis zum Schluss erhalten.So nimmt die Geschichte Ihren Anfang in den Kriegsjahren des neutralen Schwedens, findet Ihren Fortgang in den 50er und 60er Jahren, in denen Frauen immer mehr Unabhängigkeit gewinnen und gipfelt schließlich in der Krise der Großindustrie, die auch vor Schweden keinen Halt macht und Frauen aus dem Arbeitermilieu hart trifft.
Henning Mankell zeichnet ein realistisches Gesellschaftsbild und sorgt dabei mit überraschenden Elementen wie mit dem Auftauchen eines jungen Straftäters oder den absichtlich herbeigeführten Tod eines Mannes für Abwechslung. In seinem neuen, alten Werk kann der Leser bereits den späteren Mankell erkennen: er schreibt bewegend und eindringlich, bedient sich dabei aber einer einfachen und klaren Sprache. Er hat einen tiefgründigen, melancholischen Roman geschaffen, der Frauenroman und Gesellschaftsroman zugleich ist.
Ihm ist ein einfühlsamer, sensibler Roman gelungen, der sich durch Tiefgang und starke Charaktere auszeichnet. Besonders gut gefallen hat mir die Tatsache, das die Frauen trotz der widrigen Lebensumstände die sie stets begleitet haben, die Hoffnung nie aufgegeben haben. Die Vielseitig- und Vielschichtigkeit des Buches tragen Sorge dafür. dass der Roman auf keiner Seite langweilig oder langatmig erscheint.
Ein wunderbar abwechslungsreicher Roman über Frauen, das Schicksal im Allgemeinen und der Widrigkeiten des Leben im Besonderen.
Eine klare Lese-Empfehlung für alle Frauen.
Henning Mankell , 1948 in Stockholm geboren, ist der bekannteste skandinavische Autor der Gegenwart. Seine Eltern ließen sich scheiden, als Mankell gerade einmal 1 Jahr alt gewesen ist. Gemeinsam mit seiner Schwester wuchs er bei seinem Vater auf.Im Alter von 17 ging er nach Stockholm um dort als Regie-Assistent zu arbeiten und inszenierte auch eigene Stücke. 1968 begann er mit dem Schreiben .1972 erfüllte er sich seinen lang gehegten Kindheitstraum und reiste das erste Mal nach Afrika. Er fühlte sich dort auf Anhieb wohl und bezeichnet Afrika gerne als zweite Heimat. In den 80er Jahren leitete er eine Theatergruppe in Mosambik. Seine Erfahrungen , die er auf dem schwarzen Kontinent sammelte dienten ihm als Grundlage zahlreicher Afrika-Romane.Im deutschsprachigen Raum ist Henning Mankell vor allem durch seine in den 90er Jahren entstanden Kurt-Wallander Kriminalromane bekannt geworden, die auch das deutsche Fernsehpublikum begeistern konnten. Neben seinen Afrika- und Kurt-Wallander Romanen versuchte er sich auch erfolgreich als Kinder- und Jugendbuchautor. Politische und gesellschaftliche Themen finden sich in all seinen Werken wieder. Politisch war er in der schwedischen 1968-er Bewegung aktiv und äußert sich auch heute noch kritisch zu politischen Themen.
Zu Beginn des Jahres wurde seine Krebserkrankung bekannt, mit der er ganz offen umgeht. Vor einigen Tagen veröffentlichte der Stern exklusiv sein Krebs-Tagebuch. Wer gerne mehr darüber lesen möchte,wie offen und mutig er mit seiner Krebs-Diagnose umgeht, dem empfehle ich folgenden Artikel auf der Internetseite des Stern .
Hallo,
ich habe dich gerade getagt, vllt. hast du ja Lust mitzumachen 🙂
http://buecherstuff.blogspot.de/2014/09/tag-liebster-award-discover-new-blogs.html
LG Dinchen
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