Kinderbuch · lesbar

Es wird keine Helden geben – Anna Seidl



Erscheinungsdatum: 20. Januar  2014

ISBN:  978-3789147463
Autor : Anna Seidl
Verlag: Oetinger
Format: Hardcover / 14,95€
Seiten: 216
Zielgruppe:  ab 14 Jahre


Die 15 Jährige Miriam ist ein ganz normaler Teenager. Sie ist frisch verliebt, in Ihren Mitschüler Tobi und verbringt Ihre Freizeit mit Ihren 4 Freundinnen. Bis zu jenem schicksalshaften Schultag, der nicht nur Ihr Leben für immer verändern wird. In Ihrer Schule fallen plötzlich Schüsse und Panik bricht aus. Gemeinsam mit Ihrer Freundin Joanna versteckt sie sich auf der Toilette und schafft es, wie durch ein Wunder zu überleben. Ihr Freund Tobi überlebt den Amoklauf nicht, Miriam musste dabei zusehen, wie er schwer verletzt auf den Boden liegend ein zweites Mal auf ihn schießt. Sie quält sich seitdem mit Vorwürfen, weil Sie ihm nicht geholfen hat und entwickelt Schuldgefühle, weil ausgerechnet sie überlebt hat. Aber nicht nur Miriam droht an dem erlebten zu zerbrechen, auch Ihre Freundinnen können mit dem Erlebten nur schwer umgehen und ziehen sich jede auf Ihre eigene Art und Weise zurück und versuchen das erlebte zu verarbeiten. Schließlich stellt sich für alle dieselbe Frage: Tragen Sie eine Mitschuld an dem Amoklauf, weil sie Mathias, den Täter diskriminiert haben!?

Mit Ihrem Debüt hat die gerade mal 16 Jährige Anna Seidl einen tiefgründigen und berührenden Roman geschrieben, der den Leser am Ende geschockt und fassungslos zurücklässt. Sie erzählt schonungslos die Geschichte eines Amoklaufs und dessen Folgen aus Sicht eines 15 Jährigen Teenagers. Dabei beschreibt sie sher authentisch wie Miriam versucht das Geschehene zu verarbeiten und damit zu leben: sie schwankt zwischen Wut, Trauer und Hass. Sie sucht Hilfe und Verständnis, lehnt dabei jedoch jeden Versuch Ihrer Familie ihr zur Seite zu stehen, ab. Sie kann die schrecklichen Bilder des Amoklaufes nicht vergessen. Lediglich die Bilder an glücklichere Tage, die in regelmäßigen Abständen die allzu düstere  Gegenwart unterbrechen, scheinen kurzfristig eine Ablenkung für Miriam zu bieten. Der Leser erfährt, wie Ihr Leben vor der schrecklichen Tat gewesen ist, und rückt den Amoklauf damit noch mehr als das was er ist in das Bewusstsein des Lesers: Die grausame und gewaltsame Tat eines Einzigen die binnen Minuten das Leben einer Vielzahl an Menschen zerstört, die bis dahin scheinbar ohne Probleme miteinander Tag für Tag & Seite an Seite gelebt haben. Aus Sicht  von Miriam erfährt der Leser ebenfalls wie Ihre Freundinnen mit dem Trauma umgehen, und auf welch unterschiedliche Wege sie dies verarbeiten.  
Mit Ihrem Roman zeigt uns Anna Seidl wie schnell und grausam  sich das Leben verändern , und das Unglück über Menschen hereinbrechen kann ,und schließlich nichts mehr so ist, wie es einmal war.
Besonders beeindruckend fand ich die Auseinandersetzung mit der Schuldfrage. Zunächst sind Miriam und Ihre Freundinnen nur Eines: Opfer einer grausamen Gewalttat. Doch nach und nach fangen Sie jede für sich an über das Geschehene nachzudenken und sich zu fragen: „Wer trägt Schuld an der Tat?“. Denn nicht nur Miriam hat den Amokläufer diskriminiert. Trägt Sie eine Mitschuld an dem Amoklauf Ihres Mitschülers und an dem  Tod Ihres Freundes? Die Abgründe die sich beim lesen des Buches auftaten haben mich tief bewegt und noch lange, nachdem ich das Buch bereits zu Ende gelesen hatte, beschäftigt. Nicht nur die Frage nach dem „Warum“; sondern auch die Tatsache wie schnell sich das Leben ändern kann, wie Menschen mit Schicksalsschlägen umgehen und versuchen wieder aufzustehen. Anna Seidl ist ein beeindruckendes Debüt, mit klarer Sprache gelungen, dass nicht nur Jugendliche lesen sollten.

Anne Seidl, 1985 in  Freising geboren, lebt heute gemeinsam mit Ihren Eltern in der Nähe von Frankfurt. Bereits während Ihrer Schulzeit schrieb sie gerne Geschichten. Mit 16 Jahren schrieb Sie ihren packenden Debüt-Roman „Es wird keine Helden geben“ und schickte Ihn unverlangt an den Oetinger-Verlag.


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