1 Sekunde der Unachtsamkeit verändert das Leben von Madeleine und Jonathan von Grund auf. Auf dem New Yorker Flughafen stoßen die zwei heftig zusammen, wobei es zu einer unschönen Szene zwischen den beiden kommt. Nach Ihren jeweiligen Flügen müssen Sie zu Hause feststellen, dass sie bei dem Zusammenstoß, den beide schon längst vergessen hatten, offenbar Ihre Handys vertauscht haben. Schnell ist eine Lösung für das Problem gefunden: Beide wollen das Handy per Post dem jeweils Anderen zusenden. Da nicht nur Madeleine , sondern auch Jonathan aus Neugierde einen „Blick“ in das Handy des Anderen wagen und dabei unwillkürlich mehr über einander erfahren, kommt es jedoch zunächst nicht zu dem versprochenen Austausch der Handys. Vielmehr entdecken sowohl Madeleine, als auch Jonathan das Geheimnis des Anderen und schnell wird klar, dass Ihrer beide Leben bereits seit einiger Zeit miteinander verknüpft sind, ohne dass sie davon wussten.
Ich habe mir dieses Buch gekauft, weil ich die Vorstellung, dass zwei Menschen Ihre Handys tauschen irgendwie witzig fand. Heutzutage funktioniert nahezu kaum etwas mehr ohne das eigene Smartphone, diese Abhängigkeit hat mich immer schon erschrocken. Ich war gespannt, welche Geschichte sich in dem Buch daraus entwickelt. Da ich vorher keinerlei Rezensionen über das Buch gelesen hatte, ging ich von einer heiteren Liebesgeschichte vor der Kulisse Paris aus. Dieses Buch ist wieder einmal der Beweis dafür, das der Klappentext eines Buches bestimmte Assoziationen bei dem potentiellen Leser hervorrufen kann, die mit dem tatsächlichen Inhalt dann nur noch wenig bis gar nichts zu tun haben. Ich möchte nicht sagen, dass ich enttäuscht war, als sich herausstellte, dass es sich bei dem Buch vorrangig gar nicht um eine Liebesgeschichte handelt, sondern ziemlich schnell eine kriminalistische Tendenz zu erkennen war. Durch den Genre-Wechsel (ebenso wie durch den stetigen Perspektivwechsel) nimmt der Roman zwar unerwartet schnell an Tempo zu, dennoch muss ich leider sagen , dass die Handlung auf mich einen allzu konstruierten Eindruck macht.Einige Wendungen in dem Buch erschienen mir an den Haaren herbeigezogen, manchmal sogar absurd. Musso hat mit „Nachricht von Dir“ kein Buch geschrieben bei dem man denkt „Ja , genauso könnte sich die Geschichte tatsächlich abspielen“. Auch die Figuren sind eher oberflächlich gezeichnet und verlieren im Laufe der Geschichte immer mehr an Kontur.
Auch sprachlich konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.
Der Schreibstil von Musso ist zwar leicht und flüssig, so dass man schnell einen Zugang zu dem Buch findet. Wer jedoch auf sprachliche Besonderheiten oder den ein oder anderen Kniff hofft, wird vergebens suchen.
Wirklich begeistert haben mich eigentlich nur die kleinen Zitate, die Musso jedem Kapitel voran gestellt hat, sowie die kritischen Worte am Anfang des Buches , über eine Generation die offenbar nicht mehr fähig ist ohne Smartphones zu kommunizieren. „Nachricht von Dir“ wird für mich ein Buch bleiben, welches leider keinen Allzu großen Eindruck bei mir hinterlassen hat, und dessen Hype um den Autor , der immerhin zu einem der erfolgreichsten französischen Autoren der Gegenwart zählt, ich nicht nachvollziehen kann.
Mein Fazit: Wer eine unterhaltsame, spannende Lektüre ohne allzu großen sprachlichen Anspruch sucht, wird diesen Roman mögen.
Über dieses Buch bin ich auch schon gestolpert und habe, nachdem mich der Klappentext angesprochen hat, kurz hineingelesen, aber dann gleich festgestellt, dass es nicht so meins ist. Bin froh, dass ich es nicht gekauft habe ;).
Liebe Grüße
http://judiisleben.blogspot.de/
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