Sternenkinder

Kathi und Ihr Sternenkind [Gastbeitrag]

Dies ist die Geschichte einer Sternenmama und Ihres Sternenkindes. Ich danke dir von Herzen für deine Offenheit liebe Kathi.


 

Wo fange ich am besten an, unsere Geschichte zu erzählen… 2013 hielt ich meinen ersten positiven Schwangerschaftstest in meinen Händen und wurde nach einer komplikationslosen Schwangerschaft mit einem wunderschönen Mädchen belohnt.

2017 der nächste positive Test und ein weiteres wunderschönes Mädchen. Nach einer sehr bewegenden Schwangerschaft, da wir uns viele Wochen, bis zur Geburt mit dem Gedanken beschäftigen mussten, dass die kleine, die Geburt evtl nicht überleben wird oder aber krank sein wird. Beide Mädchen sind kerngesund.

Dankbar darüber hatten wir unsere Kinderplanung abgeschlossen. Am 01.Juni 2021 hielt ich sehr überraschend wieder einen positiven Test in der Hand. Völlig verzweifelt und traurig. Da ich wusste, wir wollen kein drittes Kind. Das passte nicht in unsere Lebensplanung. 2 lange, gemeine und emotionale Wochen wurde diskutiert, abgewägt… sogar über Abtreibung wurde gesprochen. Doch dann waren wir uns einig. Wir bekommen dieses Kind. Weil wir es jetzt schon lieben. Am 01.Juli hatte ich eine Routineuntersuchung. Zuhause wartete mein Mann mit unseren Töchtern auf das erste Bild. Hatten die Mädels doch längst den Braten gerochen und auch auf Arbeit hatte es schon ganz leise dir Runde gemacht. Und schon beim ersten Blick auf den US wurde mir schlecht. Für 8+ irgendwas war das dort viel zu klein… und kein Herzschlag. Das nach Hause kommen, war der schwerste Weg, den ich je gegangen war. Wir weinten alle. Weil wir alle verliebt in den Gedanken waren….

Ein paar Tage später erneuter US, aber auf ein Wunder hatten wir schon nicht mehr gehofft. Trotz Corona Maßnahmen durfte mein Mann mit, noch einmal hätte ich dort nicht alleine liegen können. Die Bestätigung „es tut mir leid, auch heute keine Veränderung, kein Herzschlag.“ 3mm war unser Baby. 3mm die ich so sehr liebte… und doch fand ich den Gedanken es in mir zu tragen unerträglich. Also den Termin für eine Ausschabung vereinbart. Ein paar Tage vor dem Termin fuhren wir spontan an die Ostsee. Die ersten Blutungen kamen an diesem Abend… Ich hatte dann gemeinsam mit der Ärztin entschieden, „nur“ mit Tabletten den Abgang zu unterstützen.

Und so kam er. Der Abend, an dem es plötzlich losging, ich blutete wie verrückt, habe mitten in der Nacht auf der Toilette gesessen, geweint und irgendwann immer wieder das Bewusstsein verloren. Mein Mann sorgte für mich. Die Kinder wurden wach. Gemeinsam saßen wir zu viert im Bad. Weinten, litten und verabschiedeten uns von unserem Baby.

Schon da, war meinem Mann und mir klar… Diese 3mm große Liebe hat Platz geschaffen. Platz für unser 3.Kind. unseren Regenbogen. Unser Sohn, der nur wenige Tage nachdem sich die Fehlgeburt zum ersten Mal jährte, das Licht der Welt erblickt hat. Der uns komplett gemacht hat. Und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an unser Sternchen denke. Ich hätte sie/ihn gerne kennengelernt. Und doch bin ich heute mit so viel Glück erfüllt.

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