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Das Mädchen im blauen Mantel [Rezension]

Erscheinungsdatum: 22. Januar 2018
ISBN: 9783- 3570165324
Autor : Monica Hesse
Verlag: cbj 
Format: Hardcover/16€
Seiten: 384


KLAPPENTEXT

Amsterdam ist von den Nazis besetzt. Hanneke verbringt ihre Tage damit, Schwarzmarktgüter zu beschaffen, ihre Abende damit, ihren besorgten Eltern genau das zu verheimlichen, und jede wache Minute damit, um ihren Freund zu trauern, der an der Front gefallen ist. Ihre illegalen Geschäfte betrachtet sie als kleinen Akt der Rebellion. Aber eines Tages erhält sie einen sehr ungewöhnlichen Auftrag. Eine ihrer Kundinnen bittet sie, ein Mädchen zu finden. Ein jüdisches Mädchen, das aus dem Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach diesem Mädchen gerät Hanneke in ein Netz aus Lügen, Rätseln und Geheimnissen.

 


MEINUNG

Ich entdeckte dieses Buch auf der Seite des cbj-Verlages und fühlte mich durch das Cover und die Inhaltsangabe direkt angesprochen. Unwillkürlich dachte ich natürlich auch an Anne Frank, deren Lebensgeschichte mich schon seit Kindheitstagen an beschäftigt und interessiert. Und seit einem Urlaub in der niederländischen Hauptstadt, in der dieses Buch spielt interessiert mich die Geschichte des 2. Weltkrieges in den Niederlanden noch ein wenig mehr. Allerdings ist die Geschichte von Hanneken, um die es in diesem Roman geht völlig anders als die von Anne.

Von Beginn an fühlte ich mich in die Zeit des Nationalsozialismus versetzt. Schon auf den ersten Seiten schafft die Autorin mit Ihren Worten und Ihrem Schreibstil eine authentische Atmosphäre und sorgt dafür , dass man als Leser mittendrin ist und mit der Protagonistin mitfühlt. Der Schreibstil ist klar und verständlich, und damit für die Zielgruppe ab 12 Jahren gut geeignet. Trotzdem kann dieser Roman meiner Meinung nach nicht nur Jugendliche als Leser begeistern, sondern auch Erwachsene wie mich. Vielleicht auch, weil die Klarheit der Sprache einen krassen Gegensatz zur Handlung darstellt.

Zentrales Thema dieses Buches ist die Frage nach Schuld, Verantwortung und Mitgefühl. Der Niederländische Widerstand ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt des Buches. Mittendrin findet sich plötzlich die junge Protagonistin Hanneke wieder, die wie so viele Ihrer Zeit viel zu schnell dazu gezwungen wird Erwachsen zu werden. Täglich muss sie sich die Frage stellen, wem sie vertrauen kann. In Ihrer Welt ist nichts so wie es scheint und stets muss sie nicht nur Fremden, sondern auch Freunden mit einer Vorsicht und Wachsamkeit gegenübertreten, die für ein Mädchen in Ihrem Alter nicht einfach ist.

Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend geschrieben, und der Ausgang der Geschichte für mich immer noch völlig überraschend. Am Ende bleibt der Leser nachdenklich, und ja , auch irgendwie ein klein wenig sprach- und atemlos zurück. Das Buch berührt auf eine ganz wunderbare Art und Weise und regt zum nachdenken an.  Und das macht für mich ein gutes Buch aus. Noch tagelang blieb es mir im Kopf und ich dachte immer wieder an die Menschen der Geschichte zurück. Denn auch wenn die Figuren fiktiv sind, so ist der historische Hintergrund doch leider allzu wahr. 

Mein Fazit

Ein spannend geschriebenes Buch mit einer einzigartigen Klarheit der Sprache und einer dichten Atmosphäre, die nicht nur jugendliche Leser begeistern wird. 


Inzwischen ist das Buch auch als Taschenbuch erschienen.

WERTUNG

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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar.

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