Buchchallenge 2014 · lesbar

Die 5. Welle – Rick Yancey



Erscheinungsdatum: 14. April 2014
ISBN:  978-3423093439
Autor : Rick Yancey
Verlag: Goldmann
Format: Hardcover/ 16,99€
Seiten: 480
Zielgruppe: All Age/ Fantasy-Leser ab 16



Nichts ist mehr wie es einmal war. Die Welt hat sich völlig verändert. Die Anderen haben sich der Welt bemächtigt. Mit Ihren riesigen Mutterschiff schweben Sie über der Erde und bringen Vernichtung und Tot. Über 7 Milliarden  Menschen sind den Anderen während der ersten Vier Wellen zum Opfer gefallen. Auch die 16. Jährige Cassie hat alles verloren: Ihr gewohntes Leben wird nie wieder zurückkehren, Ihre Freunde und Ihre Familie sind tot, Ihr kleiner Bruder Sam wurde von Ihnen verschleppt. 
Die erste Welle brachte Dunkelheit.
Die zweite Welle Zerstörung.
Die dritte Welle ein tödlioches Virus. 
Die vierte Welle Silencer, die Anderen.
Auf grausame und tödliche Art und Weise hat Cassie lernen müssen , dass sie Niemanden trauen darf. Nachdem nun auch noch Ihr kleiner Bruder Sam von den Anderen mitgenommen wurde ist sie komplett auf sich allein gestellt. Alles was Sie noch Besitzt passt in einen Rucksack. Auf der Flucht von den anderen wird Sie von einem Fremden Namens Evan Walker gerettet. Zwischen Hoffnung und Misstrauen schwankend entscheidet sich Cassie schließlich dafür, Evan zu vertrauen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Cassies Bruder, im Hinterkopf immer die Angst vor der 5.Welle, und der ungewissen Frage, was diese für die wenigen, noch lebenden Menschen bereit hält. Doch eine ganz andere Frage beschäftigt Cassie viel mehr: War es richtig Evan zu vertrauen…


Im Gegensatz zu vielen Anderen Lesern des Buches, hatte ich enorme Schwierigkeiten mich in das Buch hineinzuversetzen. Die ersten 200 Seiten des Buches habe ich mit wenig Elan gelesen. Hier erfährt der Leser aus Sicht der 16. Jährigen Protagonistin Cassie wie Sie die ersten Vier Wellen erlebt hat. Nachdem Ihre Mutter am „roten Tod“, so die Bezeichnung für das heimtükische Virus der dritten Welle, gestorben ist, begibt sie sich gemeinsam mit Ihrem Vater und Ihrem Bruder auf die Flucht vor der fünften Welle. Mit Cassie hat Rick Yancey eine Charakterstarke Protagonistin geschaffen, die sich vor allem durch Mut, Entschlossenheit und eine ordentliche Portion Humor, den Sie trotz allem nicht verloren hat,  auszeichnet.Viel Handlung und Information für den Leser sowie wenig Spannung, ist mein Fazit für diesen Teil des Buches. 
 Wer denkt, dass die 5. Welle einzig und allein aus der Perspektive der Protagonistin erzählt wird, der irrt.  Neben Cassies Sicht als Ich-Erzählerin, erfährt der Leser im 2. Teil des Buches die Ereignisse der Gegenwart aus Sicht des jungen Ben Parrish. Dieser war vor der Ankunft der Anderen Cassies heimlicher Schwarm in der Schule. Der Schreibstil ist zwar weiterhin einfach und flüssig gehalten, jedoch nimmt die Handlung in diesem zweiten Teil für mich unglaubhafte und verwirrende Züge an: Ben Parrish wird auf einer ehemaligen Militärbasis zu einem skrupellosen Soldaten gedrillt und soll sich gemeinsam mit hunderten anderen Kindern den Anderen entgegenstellen. Auch wenn es sich bei dem Buch um einen Science-Fiktion-Roman handelt, war die Vorstellung einer Militärbasis, in der Kinder und Jugendliche zu tödlichen  Killern herangezogen werden, einfach zu absurd für mich. Die Frage, ob Ben und Cassie sich letztendlich begegnen werden, bietet zu dem Perspektivwechsel ein weiteres Spannungspotential. Abwechselnd erfährt der Leser nun aus zwei sichten, wie die Menschheit, bzw, das was von Ihr übrig geblieben ist, auf die fünfte Welle zusteuert. Die zunächst abgeklärt und hart wirkende Cassie findet sich durch die Begegnung mit dem Unbekannten Evan auf einmal in einer längst vergessenen Gefühlswelt wieder: sehr schnell entwickelt sie Gefühle und ist hin und her gerissen zwischen Vernunft und Emotionen. Ich sehe die stärken des Buches vor allem in den Figuren, die mit viel Tiefgang gezeichnet sind und eine enorme Entwicklung im Verlauf des Buches erleben. Vor allem Cassie mit Ihrem starken Charakter  ist mir dabei ans Herz gewachsen.
 Rick Yancey hat mit dem ersten Teil der Trilogie ein Buch geschrieben, welches sich zwischen Distopie und Teenie-Romanze bewegt, zwischen Verzweiflung und Hoffnung, zwischen Endzeitstimmung und die Besinnung auf traditionelle Werte. Er spielt geschickt mit den Ängsten der Menschen. Leider gab es zu viele vorhersehbare Szenen, und vor allem in der ersten Hälfte des Buches zu viele Durststrecken , die sich sowohl  durch das fehlen von Spannung , als auch das fehlen einer stimmigen Handlung auszeichneten. So langsam wie das Buch begonnen hat, so schnell und überraschend endet es. Mich persönlich konnte der Auftakt der Distopie-Trilogie nicht überzeugen. Eine gute Grundidee, die leider in der Umsetzung meine Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Schon seit seiner Jugend stand für Rick Yancey fest, dass er einmal Schriftsteller werden möchte. Nach seinem Abschluss in Anglistik, arbeitet er zunächst Teilzeit als Lehrer und versuchte sich nebenbei auch als Theaterschauspieler. Schließlich arbeitete er einige Jahre beim Finanzamt. Seit 2004 widmet er sich voll und ganz dem Schreiben. Bekannt wurde er mit seiner Jugendbuchtrilogie über Alfred Kropp . Mit „Die 5. Welle“ hat er nun den ersten Teil einer Schience-Fiction-Trilogie vorgelegt.

Ein Kommentar zu „Die 5. Welle – Rick Yancey

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