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Dichterliebe – Petra Morsbach

Autor: Petra Morsbach



ISBN: 978-3813503722

Seiten: 368 Seiten

Erscheinungsdatum:  11. März 2013

Format: HC/19,99

Zielgruppe: Leser deutscher Gegenwartsliteratur 




Inhalt:
Im Mittelpunkt von Petra Morsbachs neuesten Romans steht Henry Steiger , nun mehr 60  Jahre alt und einst  erfolgreicher Lyriker in der DDR. Mit dem Ende der DDR endete auch sein Erfolg ,und auch in seinem Privatleben kam es zu einigen Krisen.Der einstmals gefeierte Lyriker findet sich Mitte der 90er Jahre dank eines Stipendiums nicht nur auf einem ostfriesischen Künstlerhof wieder, sondern  steckt zu dem mitten in einer Lebenskrise. Zusammen mit seinen Künstlerkollegen schwelgt er Abends nach getaner Arbeit (Henry verdient inzwischen seinen kargen Lebensunterhalt mit Übersetzungen ,die ihm ab und zu angeboten werden,sowie seltener mit Lesungen) in der Vergangenheit und trauert der guten ,alten Zeit nach, als Dichter noch geschätzt wurden und einen , wenn auch in Henrys Fall  durchaus Zweifelhaften Platz in der Gesellschaft inne hatten. Einzig die junge Sidonie vermag frischen Wind in Henrys grauen Alltag als gescheiterten Dichter zu bringen. Als naive und noch unerfahrene Dichterin schaut sie zu Henry hinauf, doch besteht tatsächlich mehr als berufliches Interesse , oder bildet sich Henry dies alles nur ein…


Meinung:

– Wendefrust statt Lesegenuss –
Leider habe ich für diesen Roman eine sehr lange Lesezeit benötigt. Inhaltlich war er so zäh, dass ich tatsächlich erst nach circa 6 Wochen das Buch zuschlagen konnte und es auch nie wieder hervorholen möchte.
Die Handlung klang für mich zunächst vielversprechend und nach einem interessanten und einmal völlig anderem Erzählstoff. Auch in sprachlicher Hinsicht schien der neue Roman von Petra Morsbach endlich etwas mehr bereit zuhalten, als das was ich üblicherweise lese. Leider war mir die Figur des gealterten und gescheiterten  Dichters Henry Steigers von Beginn an unsympathisch. Mit seiner stets zynischen , verbitterten Art und seinem übermäßigen Alkoholkonsum und damit einhergehenden Realitätverlusts zeichnet die Autoren einen Antiheld der Potential besitzt gewisse Sympathien beim Leser hervorzurufen. Ich jedoch war sehr schnell genervt vom ewig lammentierden ,gescheiterten Dichter Henry Steiger, der sich in seine eigene Realität verrannt hat, und  in der vor allem immer die anderen, und nie er selbst die Schuld an allem Unglück in seinem Leben tragen .  Ich gehe davon aus, das die Autorin Ihren Antihelden bewusst überspitzt dargestellt hat, und weiss aus anderen Rezensionen, dass es durchaus Leser gibt, bei denen dies gut angekommen ist. Mir persönlich war es einfach einen Hauch zu viel.Etwas Schwung kam beim lesen lediglich durch Henrys Rückblicke in seine Vergangenheit auf. Sprachlich gesehen stechen vor allem Henrys Dialoge mit seinen Künstler-Kollegen positiv hervor. Oftmals weisen sie einen satirisch, komischen Zug  auf ,der den Leser schmunzeln und innehalten lässt. Besonders positiv ist abschließend zu sagen, dass dem Roman jegliche Ostalgie fehlt. Die Autorin beschönigt die Situation des gescheiterten Lyriker-Individuums in keinster Weise, sondern zeichnet ein oftmals allzu klares Bild von der Situation,in der sich viele ehemalige DDR-Lyriker wiederfanden. Auch die Lyrischen Zeilen die an vielen Stellen im Roman einen Platz fanden haben mir gut gefallen, können jedoch mein Urteil über diesen Roman nicht mehr retten. Schade,ein Roman von dem ich mir mehr versprochen hatte.


Bewertung:

Autor:
Petra Morsbach wurde 1956 in Zürich geboren, Sie studierte u.a. Theaterwissenschaften, Psychologie und Slawistik in München. Anschließend arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseuerin bevor sie 1995 Ihren ersten Roman „Plötzlich ist es Abend“ veröffentlichte. Neben zahlreichen Romanen veröffentlichte Sie auch erfolgreich Essays. 2013 erhielt sie den Jean-Paul-Literaturpreis


7 Kommentare zu „Dichterliebe – Petra Morsbach

  1. Das klingt auch nicht so, als wäre das was für mich. Ich hätte mich niemals so lange durch ein Buch gequält und viel früher aufgehört. Respekt, dass du es trotzdem noch durchgezogen hast.
    Liebst Irina

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